Wasserverband Peine dankt Kunden für gute Reaktion nach Aufruf zum Wasser sparen

Ein ressourcenschonender Umgang mit Trinkwasser sei jedoch auch in Zukunft angeraten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Anke Donner

Peine. Der Wasserverband Peine dankt den Endverbrauchern in einer Pressemitteilung für die "gute Reaktion" auf den öffentlichen Aufruf zum Wasser sparen Mitte Juni. Dies sei eine bedeutsame Unterstützung gewesen, um den Trinkwasserbedarf weiterhin stabil decken zu können. Generell gelte jedoch für den ganzen Sommer die Devise: "Erst Mensch und Tier und dann der Rasen". Insbesondere an Verbrauchsintensiven Tagen und dort insbesondere zu den Spitzenzeiten sollte weiterhin ressourcenschonend mit Trinkwasser umgegangen werden.


Am 21. Juni war kalendarischer Sommeranfang. Die heißen Tage mit deutlich über 30 Grad in der Woche davor hätten laut dem Wasserverband Peine allerdings gezeigt, dass sich das Wetter nicht unbedingt an Kalendarien hält. „Wir haben auch in den vergangenen, heißen Jahren oft schon im Mai eine Phase sehr warmer Tage erlebt, an denen Spitzenabnahmen im Trinkwassernetz zu verzeichnen waren. Der Trend ging in den letzten Jahren deutlich zu früher einsetzenden Spitzenverbrauchs­phasen vor dem eigentlichen Sommer“, sagt Michael Wittemann, Technischer Leiter des Wasserver­bands Peine. „So einen hohen Spitzenverbrauch wie in diesem Jahr Mitte Juni, mit mehreren Tagen über 30 Grad Celsius, haben aber auch wir noch nicht erlebt. Wir mussten deshalb am 17. Juni, mit einer Phase langer, heißer Tage und einem Wochenende vor uns, öffentlich zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser aufrufen, um eine Überlastung der Trinkwasserversorgung zu vermeiden. Denn es wurde an diesen Tagen mehr gebraucht, als wir produzieren konnten.“ Nun gelte es, so Wittemann, den ressourcen­schonenden, sorgsamen Gebrauch von Trinkwasser in Phasen heißer und trockener Tage über den Sommer hinweg beizubehalten. Man müsse vor allem Großabnahmen aus dem Netz durch Rasensprenger oder Poolbefüllungen im Blick behalten.

Eine bedeutsame Unterstützung


Die Verbraucher hätten nach dem Aufruf zum sorgsamen Umgang Mitte Juni gut reagiert, so der Verband. „Für unseren Betrieb des Trinkwassernetzes war das eine bedeutsame Unterstützung. So konnten wir Druckminderungen, wie sie am Freitag (18. Juni) noch im Leitungsnetz zu verzeichnen waren, im Laufe des Samstags vermeiden und die Versorgung insgesamt sicher aufrechterhalten. Mit dem einsetzenden Regen am Sonntag hat sich die Lage dann deutlich entspannt. Ein weiterer Beleg dafür, welchen Einfluss beim Spitzenverbrauch derzeit die Nutzung für Garten und Freizeit ausmacht.“ Angesichts der Corona-Pandemie und der Einschränkungen der Reisemöglichkeiten seien viele Familien Zuhause geblieben. „Wir haben in den Pandemie-Zeiten der letzten Monate eine Verlängerung der Tagesspitzen gesehen. Gekoppelt mit deutlichem Mehrgebrauch wie an diesen heißen Tagen ist das ein Stresstest für die Trinkwasserversorgungsnetze. Denn wir können nur eine bestimmte Menge Trinkwasser mit unseren Anlagen produzieren und einspeisen. Es gibt strenge Auflagen, auch für die Brunnenförderung, um negative Umwelteinflüsse zu vermeiden. Somit gilt es, bewusst den Trinkwassergebrauch in solchen heißen Phasen ressourcenschonend zu gestalten, um eine Überlastung der Netze zu vermeiden.“

Erst Mensch und Tier und dann der Rasen


Im Durchschnitt verbraucht man in Deutschland 120 Liter Trinkwasser pro Person und Tag. Im Sommer steigt der Bedarf um gut ein Drittel an. „Dabei bleiben die typischen Verbrauchsspitzen morgens zwischen 6 und 9 Uhr sowie abends zwischen 18 und 22 Uhr erhalten, hier kann der Bedarf an heißen Sommertagen noch einmal binnen weniger Stunden um 50 Prozent ansteigen“, erklärt Ingenieur Wittemann. Wenn in dieser Zeit dann auch noch Großverbräuche aus dem Netz getätigt werden, etwa durch Gartensprenger oder Poolbefüllungen, dann führe das zu einer Überlastung des Systems, weil nicht mehr genügend Wasser nachströmen könne, Druckschwankungen seien die Folge. Denn ein Gartensprenger benötigt, je nach Modell und Druck, ab 500 Liter Wasser - und das pro Stunde. Ein Vielfaches dessen, was die Menschen im normalen Hausgebrauch verwenden. „Deshalb muss generell an heißen Tagen gelten: Erst Mensch und Tier und dann der Rasen oder Pool. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen“, so Wittemann. Dann könne man die Trinkwasserversorgung für alle verlässlich erhalten. Jeder Verbraucher könne seinen Beitrag dazu leisten – einen wichtigen Beitrag, auch für die Nachbarn und die regionale Versorgung.


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