Frankfurt/Main. Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bunds, will sich für eine frühere Anstoßzeit bei Länderspielen einsetzen. "Mir persönlich liegt daran, wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen, dass Länderspiele wieder um 20:15 Uhr statt erst um 20:45 Uhr angepfiffen werden", sagt Watzke dem "Spiegel".
Ihm sei klar, dass es vertragliche Vorgaben gibt: "Wenn man die nicht einhält, muss man finanzielle Einbußen hinnehmen. Aber für Kinder ist die späte Anstoßzeit ein Problem. Und gerade die Jugend wollen wir an die Nationalmannschaft binden. Da müssen wir mittelfristig eine Lösung finden", so Watzke.
Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM in Katar hält es Watzke generell für nötig, die Identifikation der Fans mit der DFB-Auswahl zu stärken. "Wir müssen rund um die Nationalmannschaft mehr Nähe zulassen. Wir müssen volkstümlicher werden, es muss mehr öffentliche Trainingseinheiten geben." Watzke äußerte sich auch zu den Aufgaben von Rudi Völler als neuem Sportdirektor der Nationalmannschaft.
Der werde nicht nur als Gesicht der DFB-Auswahl auftreten, sondern auch eng mit Bundestrainer Hansi Flick zusammenarbeiten und die sportliche Entwicklung des Teams begleiten: "Es ist die Aufgabe von Rudi Völler, da genau hinzusehen. Rudi hat klare Vorstellungen. Und seine Ideen decken sich ziemlich gut mit denen Flicks", sagte Watzke dem "Spiegel". Es sei wichtig, dass ein Bundestrainer "einen Counterpart hat, der nicht zu seinem Team gehört. Eine Vertrauensperson, mit der man sich austauscht, mit der man versucht, Dinge zu optimieren, und von der man weiß, dass Themen nicht in die Öffentlichkeit getragen werden."
Unabhängig davon erteilt Watzke Flick eine Jobgarantie: "Hansi Flick macht die EM", er habe sich das "verdient".
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