Weil kontert Piëch: "Er hat Entmachtung nicht verwunden"

von Bernd Dukiewitz


Stephan Weil wies die Vorwürfe Piëchs zurück. Foto: André Ehlers
Stephan Weil wies die Vorwürfe Piëchs zurück. Foto: André Ehlers | Foto: André Ehlers

Wolfsburg. Zu Wochenbeginn schlugen die Aussagen von Ferdinand Piëch hohe Wellen - erst belastete er Martin Winterkorn schwer, danach Ministerpräsident Stephan Weil.


Im Konflikt über die Aufarbeitung des VW-Dieselskandals hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch das Verbreiten gefälschter Nachrichten vorgeworfen. "Ich bedauere, dass ein Mann mit unbestreitbaren Verdiensten wie Ferdinand Piëch inzwischen zu Mitteln greift, die man neudeutsch nur als Fake News bezeichnen kann", sagte Weil gegenüber dem "Spiegel". Zu Piëchs möglicher Motivation meinte er, es sei bekannt, dass dieser im Streit aus dem VW-Gremium ausgeschieden sei: "Möglicherweise besteht da ein Zusammenhang."

Piëch hatte Anschuldigungen gegen mehrere aktuelle Aufsichtsräte erhoben. So sollen unter anderem Weil und Betriebsratschef Bernd Osterloh bereits Anfang März 2015 von Hinweisen auf Abgasmanipulationen in den USA erfahren haben - und damit viel früher als bisher bekannt (regionalHeute.de berichtete). Der Skandal war Mitte September 2015 öffentlich bekannt geworden. Weil wies diese Vorwürfe erneut zurück. Er kenne Piëchs Behauptungen seit einigen Monaten. "Sie sind nicht bewiesen und nicht beweisbar."

Er habe die Hoffnung gehegt, "dass Herr Piëch sich besinnt. Das ist ja eine Diskussion, die für das Unternehmen einigermaßen schädlich ist", so Weil.


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