Bonn. Vor der UN-Geberkonferenz für das Horn von Afrika hat die Welthungerhilfe an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, schnell deutlich mehr Hilfsgelder für die Region zur Verfügung zu stellen. "43 Millionen Menschen in der Region werden in diesem Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen sein - doch den Hilfsorganisationen droht das Geld auszugehen", sagte der Klimaexperte der Welthungerhilfe, Michael Kühn, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben).
"Laut UN ist der Finanzbedarf für Somalia, Äthiopien und Kenia für das laufende Jahr nur zu etwa einem Fünftel gedeckt. Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln und zusätzliche Gelder bereitstellen." Menschenleben könnten gerettet werden, wenn Hilfe rechtzeitig komme, so Kühn. "Deshalb brauchen wir mehr Mittel für vorausschauende humanitäre Hilfe, damit schon beim Anzeichen einer Katastrophe gehandelt werden kann, und nicht erst, wenn es zu spät ist", sagte er. Die Länder am Horn von Afrika litten unter anderem unter klimabedingten Katastrophen wie an ungewöhnlich hohen Lebensmittel- und Rohstoffpreisen und anhaltenden Konflikten. Dies habe zu einem "nie dagewesenen Bedarf an humanitärer Hilfe" geführt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat für den Mittwoch zu einer Geberkonferenz für das Horn von Afrika geladen. Für 2023 seien für die Hilfe sieben Milliarden US-Dollar nötig.
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