Wiesbaden. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 sind in Deutschland gut 89.200 Betriebe gegründet worden, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Das waren 7,3 Prozent weniger als im stark von der Coronakrise geprägten Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Gegenüber dem Vorkrisenniveau (erstes bis drittes Quartal 2019) verringerte sich die Zahl der Gründungen größerer Betriebe um 5,3 Prozent. Im Gegensatz zu den größeren Unternehmen lag die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 mit rund 105.600 um 5,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau ging die Zahl der Neugründungen kleiner Unternehmen um 16,9 Prozent zurück. Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,1 Prozent auf rund 229.000. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen ging im ersten bis dritten Quartal 2022 um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 512.400 zurück, so die Statistiker weiter.
Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen, Umwandlungen und Zuzüge aus anderen Meldebezirken. Die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben war mit rund 316.300 um 7,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenniveau lag sie 12,8 Prozent niedriger. Dieser starke Rückgang gegenüber den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 kann mit den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen in der Coronakrise zusammenhängen, welche die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Gewerbetreibende mildern und Gewerbeaufgaben verhindern sollten.
Rund 64.900 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben im ersten bis dritten Quartal 2022 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenniveau ging die Zahl der aufgegebenen Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 13,0 Prozent zurück. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf rund 115.800 (-22,3 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau).
Die Zahl der aufgegebenen Nebenerwerbsbetriebe stieg um 9,1 Prozent auf rund 135.600 (-2,5 Prozent gegenüber 2019). Die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern lag mit rund 400.900 um 4,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben, Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke.
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