Region. Die Polizei Braunschweig hat nun die statistische Erhebung für das Unfallgeschehen auf den Bundesautobahnen in der Region bekanntgegeben. Diese zeigt, dass die Unfälle im Vergleich zu den Vorjahren um gut fünf Prozent gesunken sind. Im vergangenen Jahr kam es auf den Autobahnen zu 2.203 Unfällen. Zehn Menschen kamen bei den Unfällen ums Leben.
Das Streckennetz der Autobahnpolizei Braunschweig umfasst187,4 Kilometer auf denAutobahnen2, 39, 391, 392 und 395.Mit 2.203 Unfällen im Jahr 2016 ist die Zahl im Vergleich zum Jahr 2015 um 5,94 Prozent gefallen. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden reduzierte sich auf 273 (2015: 284), teilte die Polizei mit.
Bei den Unfällen auf den Autobahnen kamen 442 Personen (Vorjahr 453) zu Schaden, wovon wie im Vorjahr zehn Personen tödlich (davon zwei Fußgänger) verletzt wurden. Während die Anzahl der Schwerverletzten mit 88 Personen (Vorjahr 106)deutlich zurückging, ist sie bei den Leichtverletzten mit 344 Personen (Vorjahr 335) leicht gestiegen. Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht des Verursachers verringerten sich von 278 Fällen in 2016 auf 242 Fälle. Davon wurden 101 Fälle aufgeklärt.
37 Personen verursachten Verkehrsunfälle aufgrund von Drogen oder Alkohol. Hauptunfallursachen im Schnellverkehr der Autobahnen seien nach wie vor die nicht angepasste Geschwindigkeit, ein zu geringer Sicherheitsabstand und Fehler beim Fahrstreifenwechsel, erklärt die Polizei.
Auch weiterhin will die Polizei mit Kontrollen gegen Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße vorgehen. Foto: Anke Donner
Die Senkung der Unfallzahlen und der schweren Unfallfolgen, insbesondere auf der BAB 2, bleibt weiterhin die Hauptaufgabe der Autobahnpolizei Braunschweig. Durch kontinuierliche und öffentlichkeitswirksame „Anhaltekontrollen“ sollen auch zukünftig vor allem Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße wirkungsvoll geahndet werden.
Die Autobahnen im Einzelnen
Bei der Einzelbetrachtung der Autobahnen sei insbesondere die Normalisierung des Unfallgeschehens nach Beendigung der Baumaßnahmen auf der Stadtautobahn BAB 391 auffällig. Während die stark frequentierten Autobahnen 2 und 39 leichte Rückgänge zu verzeichnen hatten, stiegen die Unfallzahlen auf der Harzautobahn 395 und der Stadtautobahn 392 geringfügig an.
BAB 2 zwischen AS Hämelerwald und Helmstedt = 68,9 Kilometer: Nach einer Steigerung im Jahr 2015 stellen 1.099 Verkehrsunfälle eine Reduzierung von etwa 5,5 Prozent zum letzten Jahr (1164 VU) dar. Das sind rund 50 Prozent des Gesamtunfallgeschehens des Polizeikommissariats BAB Braunschweig. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist von 130 im Vorjahr auf 134 nochmals minimal angestiegen. Jedoch haben sich die Anteile von schweren Unfallfolgen etwas positiver entwickelt. Insgesamt wurden auf der A2 im Jahr 2016 acht Personen getötet (Vorjahr 6), 45 schwer (Vorjahr 59) und 166 leicht (Vorjahr 154) verletzt. Der Anteil beteiligter LKW auf der BAB 2 hat sich im Vergleich zu 2015 um 8.80 Prozent auf 538 Verkehrsunfälle reduziert, stelle aber sowohl insgesamt als auch bei den Personenschäden auf der A2 weiter einen Anteil von etwa 50 Prozent am Gesamtunfallgeschehen dar.
„Ungenügender“ Sicherheitsabstand, Fehler beim Fahrstreifenwechsel und nicht angepasste Geschwindigkeit seien wie
im Vorjahr die Hauptunfallursachen. Bei der Gesamtschau auf das Jahr ist festzustellen, dass es insbesondere im ersten
Halbjahr zu einer Serie von LKW-Unfällen mit schweren Folgen gekommen war, woraufhin die Kontrolltätigkeiten zu den genannten Ursachen deutlich erhöht wurden und Fehlverhalten unmittelbar vor Ort nach Feststellung geahndet wurden. Insgesamt wurden in 2016 1. 625 LKW kontrolliert, von denen wiederum 856 Anlass zur Beanstandung gaben.
BAB 39 zwischen AS Baddeckenstedt und AS Weyhausen = 65,4 Kilometer:Als Verkehrsachse zwischen der A7 und der A2 sei dieser Abschnitt stark frequentiert und weise als besondere Charakteristik die Aufnahme des Schichtarbeiterverkehrs der Volkswagenstandorte Wolfsburg und Salzgitter auf. Die BAB 39 stellt mit 614 Unfällen (1015/629) den zweiten Schwerpunkt des PK BAB dar (28 Prozent des Gesamtgeschehens). Bei 78 Unfällen mit Personenschaden (2015/90) wurde ein Person. Erfreulich sei aber, so die Polizei, der deutliche Rückgang bei den schweren Unfallfolgen. Es wurden 18 Personen (2015/ 31) schwer und 116 Personen (2015/112) leicht verletzt. Als Hauptunfallursachen haben sich auch in diesem Bereich „ungenügender“ Sicherheitsabstand, nicht angepasste Geschwindigkeit und fehlerhafte Fahrstreifenwechsel herauskristallisiert.
Bei Unfällen auf den Autobahnen in der Region starben im vergangenen Jahr zehn Menschen. Foto: aktuell24 (BM)
BAB 391 zwischen Autobahndreieck Braunschweig-Südwest und AS Braunschweig-Wenden = 13,3 Kilometer: In diesem Abschnitt hat es trotz einer Großbaustelle eine deutliche Reduzierung der Verkehrsunfälle auf 237 (Vorjahr 291) gegeben. Auch im Bereich der Personenschäden ist die Rate von von 29 auf 20 gesunken. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es keine Unfälle mit tödlichem Ausgang. NeunPersonen wurden schwer und 22 Personen leicht verletzt. Da gegenwärtig keine weiteren Baumaßnahmen geplant sind, sei zu erwarten, dass sich das Unfallgeschehen weiter rückläufig entwickeln wird.
BAB 392 = 3,8 Kilometer: Mit 69 (2015: 66) Verkehrsunfällen auf der A 392 ist in diesem kurzen Streckenabschnitt
nur ein unwesentlicher Anstieg zu verzeichnen. Es gab 9 (Vj.: 7) Unfälle mit Personenschaden, bei denen keine Person getötet, eine schwer und neun Personen leicht verletzt wurden. Das Unfallgeschehen auf diesen knapp vier Kilometern Autobahn werde als entspannt bewertet.
BAB 395 zwischen AK Braunschweig-Süd – AD Vienenburg = 35,8 Kilometer: Dieser Bereich habe gegenüber 2015 mit einer Zahl von 226 Unfällen (2015: 218 ) einen geringfügigen Anstieg zu verzeichnen. Auch die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden von insgesamt 36 (2015/ 32) sei leicht angestiegen. Eine Person wurde getötet, 15 schwer und 38 leicht verletzt. Insgesamt bewege sich das Unfallgeschehen aber auf einem anhaltend niedrigen Niveau. Wildunfälle spielen weiterhin sowohl auf der BAB 2 als auch auf den Stadtautobahnen nur eine untergeordnete Rolle (weiter unter 5 Prozent). Auf den BAB 39 und 395 lag in 2015 der Anteil der Wildunfälle auf den dortigen Abschnitten bei etwa 15 Prozent. Für 2016 ist festzustellen, dass auf der BAB 39 der Anteil an Wildunfällen mit 81 leicht gefallen ist. Dagegen stieg der Anteil auf der BAB 395 auf rund 22 Prozent.
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