Deutschland. Am zurückliegenden Wochenende wüteten wieder Gewitter über weiten Teilen von Deutschland. Und auch in unserer Region rumpelte und blitzte es mancherorts. Glaubt man den Meteorologen, so könnten Wetterextreme in Zukunft auch bei uns häufiger auftreten. Daher ist es wohl eine gute Nachricht, dass der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein neues Wettervorhersagemodell in Betrieb genommen hat. Über dies berichtet der DWD in einer Pressemitteilung.
Eine der Grundlagen für die tägliche Wettervorhersage und die Ausgabe von Wetterwarnungen stellten numerische Wettervorhersagemodelle dar. Mit dem neuen ICON-D2 Rapid Update Cycle (RUC) verfügt der DWD seit Ende April 2025 über ein Modell für Vorhersagen im Kürzestfristbereich bis zu einem Vorhersagezeitraum von 14 Stunden.
Stündliche Aktualisierung der Daten
Um jede Stunde von den aktuellsten Beobachtungsdaten zu profitieren, würden die Vorhersagen jede volle Stunde aktualisiert. Zudem stehen die neuen Vorhersagen sehr rasch, bereits zirka 40 Minuten nach Termin für den sie gestartet wurden, zur Verfügung, so der DWD.
Bessere Vorhersage gefährlicher Wetterlagen
Der ICON-D2-RUC ergänze daher die dreistündig neu startenden, aber länger (+48 Stunden) laufenden, ICON-D2-Vorhersagen und eigne sich insbesondere für die Vorhersage von sich rasch entwickelnden potentiell gefährlichen Wetterlagen, wie hochreichende Gewitter (Super- und Multizellengewitter, Böenwalzen, mesoskalige konvektive Komplexe), die mit heftigen Begleiterscheinungen wie Starkniederschlag, Hagel, starken Windböen, Tornados und lokalen Sturzfluten verbunden sein können.
Hierbei profitiere der ICON-D2-RUC auch von einer komplexeren Simulation der Wolken- und Niederschlagsprozesse in der Atmosphäre bei gleichem Modellgebiet und gleicher feiner Gitterpunktauflösung von etwa 2 Kilometern wie das bisherige ICON-D2.
Vorhersage von Radarsignalen
Neben den üblichen Vorhersagegrößen würden auch Radarsignale vorhergesagt, um diese mit dem Radar-Nowcasting („Radarvorhersagefilm“ durch einfaches Fortschreiben der beobachteten Zugrichtung) zu kontinuierlichen Vorhersageprodukten zusammenführen zu können. Dabei sind Vorhersagen von Radarsignalen das, was ein echtes Radar, stünde es an der entsprechenden Stelle im Modellgebiet, auf Basis der simulierten Atmosphäre messen würde. Der kurze Vorhersagehorizont von +14 Stunden sei dafür bestens geeignet.