Harz. Die Waldbestände des Harzes haben in den vergangenen Jahren durch Stürme und den gefräßigen Borkenkäfer erhebliche Verluste erlitten. Daher laufen die Bemühungen der Wiederaufforstung auf Hochtouren. Doch nun könnte ein anderes Tier die jungen Bäume bedrohen: die Maus. Davor warnen die Niedersächsischen Landesforsten im Gespräch mit regionalHeute.de.
Grundsätzlich gebe es zwei Arten der Bedrohung junger Bäume durch Mäuse: Zum einen unterirdisch lebende Arten wie Wühlmäuse, die die Wurzeln anfressen, noch problematischer seien aber oberirdische Arten wie Feldmäuse, die die Rinde annagten, berichtet Mathias Aßmann, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten.
Kritische Phase beginnt erst
Bislang seien in diesem Jahr noch keine nennenswerten Schäden aufgetreten, doch die kritische Phase beginne erst jetzt, wenn die Mäuse anderswo nicht mehr genug zu fressen finden. Die Probleme treten in Jahren auf, in denen es besonders viele Mäuse gibt, so Aßmann weiter. Und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen habe ein "Mäusejahr" prognostiziert.
Prinzipiell könne das Problem überall dort auftreten, wo viele neue Bäume angepflanzt werden mussten, wie eben im Harz. Große freie Grünflächen, die etwa durch den Verlust vorheriger Bäume entstanden sind, böten den kleinen Nagern beste Voraussetzungen. Die jungen Bäume seien dann schutzlos ausgeliefert. Fressfeinde gebe es meist nicht in ausreichender Zahl.
Gift als letztes Mittel
Laut Aßmann sollten die zuständigen Förster frühzeitig Maßnahmen ergreifen. Grünflächen im Bereich der Neuanpflanzungen sollten beseitigt, der Baumbestand regelmäßig kontrolliert werden. Im Extremfall müsse man auch den Einsatz von Mäusegift in Erwägung ziehen.
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