Region. So schön die Adventszeit mit all ihren Lichtern und der Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest auch sein mag – für so manchen stellt es eine Belastung dar, dass es morgens auf dem Weg zur Arbeit noch nicht hell und am Nachmittag auf dem Heimweg schon wieder dunkel ist. Das mangelnde Licht sorgt nicht selten für depressive Verstimmungen. Für alle, denen die kurzen Tage aufs Gemüt schlagen, gibt es jedoch eine gute Nachricht: Heute ist Wintersonnenwende, ab morgen werden die Tage Stück für Stück wieder ein bisschen länger.
Am heutigen 21. Dezember um exakt 16:03 Uhr erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt am Himmel und die längste Nacht des Jahres steht bevor. Mit diesem Ereignis beginnt zugleich auch der astronomische Winter – zumindest in unseren Breitengraden, denn auf der Südhalbkugel fängt nun der Sommer an. Doch ab sofort wendet sich die Nordhalbkugel wieder mehr und mehr der Sonne zu, weshalb die Tage bei uns allmählich wieder länger werden.
Kulturelle Bedeutung
Schon lange feiern die verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt die Sommer- und Wintersonnenwende. Die Germanen beispielsweise sahen in der Wintersonnenwende ein Symbol der Hoffnung auf die Rückkehr des Lichts und des Lebens. Mancherorts ist es auch heute noch üblich, Feuer zu entzünden, um damit den Winter zu vertreiben. Auch für die Kelten war die Wintersonnenwende eine heilige Zeit, die sie oft mit Ritualen, Segnungen und Momenten der Stille begangen haben. Im weltberühmten Stonehenge (Großbritannien) fallen die Strahlen der aufgehenden Sonne am heutigen Tag genau durch das Zentrum der größten Steine.
Beginn der Rauhnächte
Vor allem im Alpenraum sind seit Jahrhunderten die Rauhnächte fest im kulturellen Jahreskalender verankert, die mancherorts bereits mit der heutigen Wintersonnenwende beginnen. Diese zwölf magischen Nächte zwischen den Jahren, in der die Grenzen zur Anderswelt durchlässig sein sollen, werden traditionell für Rituale, Orakel, Räuchern und Weissagungen für das neue Jahr genutzt. Einige Tätigkeiten gelten manch einem in dieser Zeit sogar als unheilsbringend – beispielsweise das Aufhängen von Wäsche, da sich darin Geister verfangen könnten, oder auch das Fegen, da man damit möglicherweise das Glück wegschafft. Abseits vom Aberglauben nutzen viele Menschen diese Zeit aber auch für innere Einkehr, Entspannung und die Vorbereitung auf das kommende Jahr.

