Seit dem 1. Januar 2021 hat die neu gegründete Autobahn GmbH die Zuständigkeit für Autobahnen und Fernstraßen in Deutschland übernommen. Das Bundesgebiet ist in zehn Niederlassungen aufgeteilt. Die Niederlassung Nordwest mit Sitz in Hannover erstreckt sich über ein langes Gebiet von der Nordsee bis zur Landesgrenze Bayern. Dabei sind einige Regionen wie der Harz und die Rhön frühzeitiger von Wintereinbrüchen betroffen als andere Gebiete. In einer Pressemitteilung gibt die Autobahn GmbH Einblick in ihre Winterarbeit und konstatiert: "Wir sind ab sofort bereit für den Winterdienst!"
In 17 Autobahnmeistereien und zwei bemannten Standorten können rund 33.000 Tonnen Streusalz eingelagert werden. Aktuell sind rund 28.000 Tonnen gebunkert, mit der die 1.550 Autobahnkilometer im Niederlassungsgebiet jederzeit gestreut werden können. Nachschub kann jederzeit bei Lieferanten nachbestellt und nachgeliefert werden. Zusätzlich ist im Hildesheimer Hafen ein eigenes dauerhaftes Notlager mit 20.000 Tonnen Salz eingerichtet.
Insgesamt stehen den rund 440 Kolleginnen und Kollegen rund 130 Fahrzeuge zur Verfügung, die bereits für den Winterdienst ausgerüstet sind. Die bestmögliche Befahrbarkeit der Autobahnen wird somit rund um die Uhr gewährleistet. Zusätzlich kommen dafür auch Fremdfahrzeuge zum Einsatz.
Feuerprobe für die Autobahn
Die letzte Wintersaison sei für die neu gegründete Autobahn GmbH eine Feuerprobe gewesen, die durch den starken Wintereinbruch in weiten Teilen Deutschlands eine besondere Herausforderung darstellte. „In der letzten Wintersaison haben wir rund 37.000 Tonnen Streusalz auf die Autobahn gebracht und damit einen großen Beitrag zur Sicherheit im Verkehr geleistet“, so Joachim Ernst, Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr der Autobahn GmbH der Niederlassung Nordwest. „Wir sind sehr stolz auf die Kolleginnen und Kollegen in den Meistereien, die wirklich großartige Arbeit geleistet haben.“
Technik liefert Informationen
Die Fachcenter für Informationstechnik und Sicherheit (FIT) der Niederlassung betreuen Glättemeldeanlagen und liefern Daten wie Untergrund- und Lufttemperatur sowie Luft- und Fahrbahnfeuchte. Diese Informationen werden an den Deutschen Wetterdienst und die Verkehrszentralen weitergeleitet. Die Verkehrszentralen wiederum unterstützen den Betriebsdienst durch Wetterinformationen und können bei Bedarf Tempolimits und Fahrstreifensperrungen auf den vorhandenen Streckenbeeinflussungsanlagen schalten.
Ist das Auto fit für den Winter?
Alexandra Kruse vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V. hat zusätzliche Tipps für die Verkehrsteilnehmenden: "Auch wenn die Straßen noch so gut geräumt sind, sollte jede und jeder selbst dazu beitragen, sicher durch den Winter zu kommen. Zum einen muss das Auto winterfit gemacht werden, wozu gute Winterreifen mit ausreichend Profil genauso gehören wie saubere Scheiben und Frostschutz für Kühler und Scheibenwaschanlage sowie gute Beleuchtung und eine funktionierende Batterie. Eine große Rolle spielt aber auch eine vorausschauende Fahrweise ohne ruckartige Lenkbewegungen. Außerdem muss das Fahrzeug rundum von Schnee und Eis befreit sein, damit man nicht nur gut gesehen wird, sondern auch selbst eine gute Sicht hat."
Wissenswertes zum Winterdienst
Bei Glätte wird mit einer flüssigen Solemischung oder Feuchtsalz gearbeitet – einer Mischung aus Salz und Salzlösung, die gut auf der Straße haftet und schon bei kleiner Menge große Tauwirkung erzielt. Pro Quadratmeter sind so nur etwa 15 Gramm Salz (3 Teelöffel) notwendig, was die Umwelt schont.
Da auf Autobahnen oft mehrere Fahrbahnen gleichzeitig bedient werden, sind häufig mehrere Räum- und Streufahrzeuge unterwegs, die über die gesamte Fahrbahnbreite verteilt sind und in Fahrtrichtung versetzt als sogenannter Verband fahren. Dabei wird der Schnee vom linken über den mittleren Fahrstreifen weiter auf den Hauptfahrstreifen bis auf den Standstreifen weitergegeben. Wir empfehlen, den Räumverband nicht zu überholen.
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