Berlin. Vier Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, fordern einen deutschen Staatsfonds zur Absicherung der Rente. "Diese Rolle sollte nicht ohne weiteres einem privaten Anbieter übertragen werden", schreiben sie in einem Gastbeitrag für die "Zeit".
Ein staatlich verwalteter Fonds dagegen sorge "in Konkurrenz mit privaten Anbietern für transparentere Produkte und erzeugt allseits einen hohen Kostensenkungsdruck", zum Vorteil der Sparer. Die Ökonomen plädieren zudem dafür, dass Bürger künftig automatisch zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat für das Alter vorsorgen müssen, wenn sie nicht ausdrücklich widersprechen. Der Übergang "zu einer Opt-out-Lösung ist für die Verbreitung ergänzender Vorsorge klar vorteilhaft", heißt es in dem Beitrag. Die Wissenschaftler wenden sich mit ihrer Stellungnahme gegen einen vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht der von der Bundesregierung eingesetzten "Fokusgruppe private Altersvorsorge".
In der Gruppe hatte sich die Finanzindustrie gegen den Rat von Verbraucherschützern durchgesetzt. Die Verbraucherschützer hatten für einen Staatsfonds plädiert. Verfasst wurde die Stellungnahme von Veronika Grimm, Ulrike Malmendier, Monika Schnitzer und Martin Werding. Nicht an dem Gastbeitrag beteiligt ist Achim Truger, der ebenfalls dem Sachverständigenrat angehört.
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