Genf. Der Juli 2023 dürfte der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Das teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag unter Verweis auf die ERA5-Daten des von der EU finanzierten Copernicus Climate Change Service (C3S) mit.
"Wir können sagen, dass die ersten drei Juliwochen die wärmsten drei Wochen waren, die jemals gemessen wurden", sagte Carlo Buentempo, Direktor des Copernicus Climate Change Service. Die Extremtemperaturen führten der WMO zufolge zu Hitzewellen in weiten Teilen Nordamerikas, Asiens und Europas, die zusammen mit Waldbränden in Ländern wie Kanada und Griechenland erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft hatten. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, wenn es in den nächsten Tagen nicht zu einer "Mini-Eiszeit" komme, werde der Juli 2023 auf breiter Front Rekorde brechen. "Für weite Teile Nordamerikas, Asiens, Afrikas und Europas ist es ein grausamer Sommer. Für den gesamten Planeten ist es eine Katastrophe. Und für die Wissenschaftler ist es eindeutig: Der Mensch ist schuld."
All dies stehe im Einklang mit den Vorhersagen und wiederholten Warnungen, so der UN-Generalsekretär. Die einzige Überraschung sei die Geschwindigkeit des Wandels.
Die Folgen seien ebenso klar wie tragisch, sagte Guterres: "Kinder, die vom Monsunregen mitgerissen werden. Familien, die vor den Flammen fliehen. Arbeiter, die in der sengenden Hitze zusammenbrechen." Der Direktor für Klimadienste der WMO, Chris Hewitt, verwies auf eine "eindeutige und dramatische Erwärmung von Jahrzehnt zu Jahrzehnt" seit den 1970er Jahren und stellte fest, dass 2015 bis 2022 die acht heißesten Jahre in einem Zeitraum von 173 Jahren waren.
Guterres warnte, dass "die Ära der globalen Erwärmung zu Ende ist" und "die Ära des globalen Siedens angebrochen ist". Obwohl der Klimawandel unübersehbar sei, könne das Schlimmste noch verhindert werden. "Aber dazu müssen wir ein Jahr der brennenden Hitze in ein Jahr des brennenden Ehrgeizes verwandeln", mahnte der UN-Generalsekretär. "Kein Zögern mehr. Keine Ausreden mehr. Kein Warten mehr darauf, dass andere sich zuerst bewegen. Dafür ist einfach keine Zeit mehr."
Es sei immer noch möglich, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Schlimmste des Klimawandels zu verhindern, so Guterres.
"Aber nur mit drastischen, sofortigen Klimaschutzmaßnahmen."
mehr News aus der Region