Wolfenbüttel. Hat es sich für den Verein Wolfenbütteler Kegler bald ausgekegelt? Im Jahr 2019 soll der Pachtvertrag zwischen MKN und dem Kegel-Verein auslaufen, der bis dahin die Nutzung der Anlage in der Halberstädter Straße vorsieht. Die Maschinenfabrik hat Eigenbedarf angemeldet. Während des Sport- und Freizeit-Ausschusses ließen sich die Mitglieder über mögliche Alternativen zu dem derzeitigen Standort informieren.
Ist der Kegelsport in Wolfenbüttel noch zukunftsträchtig? Die anwesenden Vereinsmitglieder sowie die meisten Ausschussmitglieder haben diese Frage am Montagabend indirekt mit Ja beantwortet. Die Stadt Wolfenbüttel prüft derweil geeignete Standorte, um den Sport- und Freizeit-Keglern ab 2019 eine Alternative anbieten zu können – Spruchreif sind die Vorschläge jedoch noch nicht. Zwei Standorte stehen zur Zeit im Gespräch – zum einen die Gaststätte auf dem Schützenplatz, zum anderen das ehemalige Asse-Sport-Center und jetziges "Komm". Ein Neu- beziehungsweise Umbau der in beiden Etablissements vorhandenen und sanierungsbedürftigen Bahnen würde laut einer ersten Rechnung zwischen 70.750 Euro und 152.450 Euro betragen. Je nach Varianten und sportlicher Zielgruppe gebe es unterschiedliche Vor- und Nachteile der Umbaumaßnahmen. Die Kosten würde die Stadt Wolfenbüttel tragen, für die Betriebskosten müssten der Verein aufkommen.
FDP-Ratsherr Rudolf Ordon gab in der Runde zu Bedenken, dass der Kegelsport eventuell ein Auslaufmodell sei, für den es sich in diesem Fall nicht lohnen könnten, in Neubauten zu investieren. Der Inhaber des Kommunikationszentrums "Komm" Jarek Kasperczyk berichtete, dass auf seiner Kegelbahn um die sechzig Kegelgruppen spielen würden, zudem buchten regelmäßig Eltern die Bahnen für Kindergeburtstage. Jedoch rate er den Keglern, für Nachwuchs zu sorgen und für die Sportart zu werben.
Zahlungsunfähigkeit der Pächter macht Kegel-Verein zu schaffen
Derzeit hat der Verein Wolfenbütteler Kegler rund 40 aktive Sportkegler sowie 800 bis 900 Freizeitkegler, die in 84 Kegelclubs aktiv sind. Die ungünstige finanzielle Situation des Vereins liege weder den zu geringen Mitgliederzahlen, noch den zu niedrigen Mitgliedsbeiträgen zugrunde, sagte Vereins-Kassenwartin Rosemarie Nowack. Das Problem seien die nicht gezahlten Mieten der wechselnden Pächter, die die Gasstätte des Vereinsgebäudes in der Halberstädter Straße pachteten. "Wenn die Pächter immer gezahlt hätten, dann hätten wir auch nicht für die Pacht aufkommen müssen. Wenn das anders gewesen wäre, würden wir jetzt hervorragend mit dem Geld auskommen", so Nowack.
Wie es mit dem Standort für den Kegel-Verein weitergeht, ob, wo und welche bauliche Variante ausgewählt wird, soll in den kommenden Rathaus-Sitzungen diskutiert werden.
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