Wohin mit dem Kriegerdenkmal? Politik berät erneut Standortfrage

Die Politik berät abermals über einen neuen Standort für das Kriegerdenkmal. Die Verwaltung hat bereits einen Favoriten.

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Bis etwa 1960 stand das Denkmal seitlich vor dem Zeughaus.
Bis etwa 1960 stand das Denkmal seitlich vor dem Zeughaus. | Foto: Archiv/regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Wurde nun endlich auch ein Standort für das Kriegerdenkmal gefunden? Nachdem der Gedenkstein aufgrund der Umbauarbeiten des Schlossplatzes von seinem letzten Platz am Zeughaus weichen musste, wurde er jahrelang eingelagert. Nun hat man nach etlichen Diskussionen offenbar eine Lösung gefunden.



Die Verwaltung wird den politischen Gremien nun einen Vorschlag für einen Standort unterbreiten. Demnach soll das Kriegerdenkmal von 1880, das den 52 Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges aus dem Landkreis Wolfenbüttel gewidmet ist, restauriert und im Bereich der Wallanlagen am Stadtgraben wieder aufgestellt werden. Die Verwaltung sieht diesen Standort als geeignet an, da dort bereits weitere Denkmale stehen, die an Krieg und Vertreibung erinnern (Artillerie-Brunnen, Landeshuter Ehrenmal, Flak-Artillerie-Denkmal). So entstehe laut Verwaltung ein Erinnerungsraum, in dem unterschiedliche Formen des Gedenkens sichtbar und vergleichbar werden.

Andere Standorte geprüft


Das Denkmal war ursprünglich auf dem Schlossplatz errichtet worden und stand später vor dem Zeughaus. Die Gruppe BUW/FDP im Stadtrat plädierte für eine Rückkehr des Denkmals auf den Schlossplatz nahe der geschmiedeten Umzäunung der Herzog-Linde. Doch laut Verwaltung komme eine erneute Aufstellung nach der Umgestaltung des Platzes nicht mehr infrage, da das Denkmal dort gestalterisch nicht mehr in das Platzkonzept passe.

Auch der Hauptfriedhof war als Standort geprüft worden. Er hätte zwar den Vorteil, die Funktion als Trauer- und Erinnerungsort klar zu unterstreichen, würde aber nach Einschätzung der Verwaltung die öffentliche Wahrnehmung des Denkmals deutlich verringern.

Die Verwaltung hatte zwischenzeitlich auch eine fragmentarische Wiederaufstellung (nur die Namensplatte auf Sockel) erwogen, um Kosten zu sparen. Dies wurde von der Denkmalpflege jedoch verworfen, da eine vollständige Rekonstruktion aus konservatorischer Sicht geboten sei.

Teure Restaurierung


Die Verwaltung empfiehlt, das Denkmal nach Restaurierung am Stadtgraben wieder aufzustellen und durch die begleitende Kontextualisierung einen Lern- und Erinnerungsort zu schaffen. Die Kosten für Restaurierung und Wiederaufstellung betragen rund 80.000 Euro. Am Schlossplatz soll zusätzlich eine Erläuterungstafel installiert werden, die den ursprünglichen Standort und die nun getroffene Entscheidung dokumentiert. Auch am Stadtgraben ist eine Tafel vorgesehen, die den historischen Hintergrund und die Einordnung in die Erinnerungskultur erklärt.

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