100 Jahre Frauenwahlrecht


Eingeladen sind sechs Frauen aus der kommunalen Politik. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Eingeladen sind sechs Frauen aus der kommunalen Politik. Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. 2018 feiert in Deutschland ein fundamentaler demokratischer Fortschritt Jubiläum: Vor 100 Jahren, im November 1918, erhielten Frauen mit aktivem und passivem Wahlrecht volle politische Partizipation. In Wolfenbüttel greift das „Bündnis 8. März“ dieses Jubiläum mit mehreren Aktionen in diesem Jahr auf, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Wolfenbüttel.


Der Startschuss dazu fällt am 8. März, dem Weltfrauentag. „Am 8. März beginnen wir die Aktionszeit mit einer Podiumsdiskussion“, verrät Wolfenbüttels Gleichstellungsbeauftragte Simone Reese. Eingeladen sind sechs Frauen aus der kommunalen Politik, die ab 19 Uhr Fragen rund um das Thema beantworten. Die Türen des Renaissance-Saales im Schloss öffnen sich um 18.30. Als Moderatorin des Abends konnte Stephanie Memmert, Redaktionsleiterin der Wolfenbütteler Zeitung, gewonnen werden.

Die Podiumsdiskussion ist zugleich Auftakt einer kleinen Veranstaltungsserie zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht, aber auch zum Thema Gleichstellung. „Ein wichtiges Thema“, wie Ille Schneider, Mitglied der Arbeitsgruppe „Bündnis 8. März“, betont. „Es wurde viel in den vergangenen 100 Jahren erreicht, aber es gibt noch viele weitere dicke Brocken, die vor uns liegen.“ Dies bestätigt auch Ulrike Krause. Als Politikerin im Rat der Stadt Wolfenbüttel kann sie zwar aktiv mitgestalten, „eine vollständige Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann haben wir aber noch lange nicht.“ Das in 100 Jahren Erreichte sei am Ende nur ein kleines Tröpfchen. Für Elke Schmidt, ebenfalls Mitglied im Rat der Stadt, Ansporn genug, „dranzubleiben“. Ghalia El Boustami möchte die Gelegenheit nutzen, die Frauen zum Mitmachen aufzufordern. „Mitmachen und sich vernetzen“, ergänzt Inga Dixon aus der Arbeitsgruppe. Elke Oberg von der Landeskirche Braunschweig wünscht sich, dass sich die Frauen immer wieder zu Wort melden, „sonst werden wir untergebuttert“. Für Martha Wolfstädter, Personalentwicklerin beim Landkreis Wolfenbüttel fehlt in der Gesellschaft häufig der weibliche Blickwinkel auf die Dinge. Andrea Kempe von den Land Frauen wünscht sich, dass sich mehr Frauen in die Politik wagen. Ingrid Staudinger hofft, dass viele Frauen das Programmangebot annehmen und somit auch neue Impulse in die Gruppe gegeben werden.

Das Programm


Das Programm geht es mit einer Veranstaltung am Samstag, den 10. März, vor dem Bankhaus Seeliger weiter. Dort werden die Organisatorinnen diesen Aktionstag nutzen, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und Informationen auszutauschen. Der Film „Die göttliche Ordnung“ wird am 15. März im Filmpalast gezeigt. Für 4 Euro Eintritt können interessierte Frauen ab 19.30 Uhr einen guten Sitzplatz finden. Enden wird die erste Aktionszeit am 18. März mit einem Frauenfrühstück samt Kabarett von und mit Gisa Flake und einem Vortrag zum Equal-Pay-Day von Marleen Knust. Die Veranstaltung ist wieder im Renaissance-Saal, von 10 bis 12 Uhr. Einlasskarten zum Preis von 5 Euro können in der Tourist-Info erworben werden.

Frauen (aber auch Männer, die über Frauen schreiben), sind im Verlauf des Jahres zudem eingeladen, eine Geschichte zu schreiben, die an eine Frau erinnert. „Vielleicht sogar eine kleine Erinnerung an die eigene Geschichte“, wie Simone Reese betont. Unter dem Motto „100 Jahre Frauengeschichte(n)“ soll daraus ein Buch entstehen, das in den Geschichten das Leben der Frau im Wandel des vergangenen Jahrhunderts spiegelt. Begleitet wird das Jahr weiterhin durch eine kleine Ausstellung, die an unterschiedlichen Orten zu sehen sein wird. Start ist im Bürger Museum.


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