Heute wurde im „Alten Landtag" in Oldenburg das 25‑jährige Jubiläum des Vereins Konfliktschlichtung unter dem Motto „Warum die Menschen sich so gerne vertragen" gefeiert. Der Niedersächsische Justizminister Bernd Busemann lobte in seinem Grußwort die Arbeit des Vereins und hob deren herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Täter-Opfer-Ausgleichs hervor.
Für die Strafrechtspflege bedeutet der Täter-Opfer-Ausgleich eine relativ neue Form des Umgangs mit Kriminalität. Anders als in einer Strafgerichtsverhandlung sprechen sich die Konfliktparteien aus. Vor Gericht werden die Opfer ihren Zorn nicht los, Täter zeigen dort kaum Schuldgefühle.
„Im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs erfährt der Täter vom Opfer unmittelbar und unverblümt, welchen Schaden er angerichtet hat, welche Ängste oder Verletzungen er beim Opfer ausgelöst hat. Dabei geht es nicht nur um materiellen Schadensersatz, sondern um Wiedergutmachung in weiterem Sinne", sagte Busemann in seinem Grußwort.
Außerdem solle den Tätern durch die direkte Konfrontation mit dem Opfer vermittelt werden, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, mit Konflikten umzugehen.
„Oftmals sind die Täter nach einer solchen Begegnung viel betroffener und erleben ihr eigenes Fehlverhalten in einem anderen Licht. Die Opfer können durch die Begegnung mit den Tätern Verfolgungsängste abbauen, ihre Trauer zum Ausdruck bringen, wütend sein und auch verzeihen", so Busemann weiter.
Der Verein Konfliktschlichtung ist im August 1987 gegründet worden und führt seitdem professionell Vermittlungsgespräche mit Konfliktbeteiligten im Rahmen der Mediation in Strafsachen (Täter-Opfer-Ausgleich/TOA) mit Jugendlichen, Heranwachsenden und Erwachsenen in der Stadt Oldenburg durch.
Der Verein Konfliktschlichtung gehört zu einer der ersten Einrichtungen in Deutschland, die das „Zertifikat TOA - Gütesiegel" erhalten hat. Mit dem „Zertifikat TOA - Gütesiegel" wird die erfolgreiche Arbeit und die Qualität der Vermittlungsarbeit anhand eines Kriterienkataloges von einer unabhängigen Kommission bewertet.
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