Wolfenbüttel. Am mittlerweile traditionellen Neujahrsspaziergang der Wolfenbütteler AtomAusstiegsgruppe (WAAG) um die Schachtanlage Asse II nahmen rund 70 Interessierte teil. Unter dem Motto "Das ist unser Ballast, aber das ist nicht unser Müll" wurde von der WAAG unterstrichen, dass die Schachtanlage Asse II und der dort eingelagerte radioaktive und chemotoxische Müll Eigentum des Bundes ist. Und Eigentum verpflichtet laut Grundgesetz. Dies berichtet die WAAG.
Es soll dem Wohle der Allgemeinheit dienen, das heißt im Umkehrschluss, dass es der Bevölkerung nicht schaden darf. Die WAAG reklamierte deshalb, dass sich die Bundesregierung und vor allem die Bundesumweltministerin mehr um ihr „Eigentum“ kümmern muss. Sie kämen ihren Pflichten nicht nach.
Im Rückblick auf das Jahr 2019 wurde hervorgehoben, dass der Bundesrechnungshof erhebliche Kritik an den bisherigen Betreibern, vor allem am Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), geübt habe. So seien nur etwa 10 Prozent der Ausgaben für Maßnahmen verwandt worden, die mit der Rückholung des Atommülls im Zusammenhang stehen. Auch der aktuelle Betreiber habe es bisher versäumt, ein Gesamtkonzept für die Rückholung des Atommülls vorzulegen. Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass als frühester Termin für den Beginn der Rückholung das Jahr 2033 genannt, die notwendige Konditionierungsanlage und ein Zwischenlager jedoch schon 2028 annahmebereit sein sollen – also Jahre bevor klar ist, ob die Fässer geborgen werden.
Für die Beschäftigten der Schachtanlage Asse II wurde – wie in jedem Jahr – ein selbst gestaltetes „ALLZEIT GLÜCKAUF!“ abgegeben.
Zum Schluss gab es noch heißen Tee, Kekse, den Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Bitte, weiterhin aufzupassen und sich einzumischen.
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