Ab in die Natur: Internationales Workcamp am Ösel

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Kissenbrück: Acht Jugendliche aus acht Nationen machen richtig Luft am Ösel zwischen Kissenbrück und Neindorf. Gepflegt wird die rund 22 Hektar große Fläche, um seltene Pflanzenarten zu schützen und dem wertvollen Kalkmagerrasen zu "belüften".

"Wir haben in den vergangenen zweieinhalb Wochen riesige Büsche und Sträucher hier am Osthang am Ösel entfernt. An einem Tag haben wir 150 Kubikmeter Abschnitt liegen gehabt", erklärt Felix Harnel, Gruppenleiter des Internationalen Gemeinschaftdienst, kurz IJGD.

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Das Naturschutzgebiet "Am Ösel" ist ein beliebtes Ausflugsziel und beheimatet seltene Pflanzenarten Foto:



Auf dem 22 Hektar großen Biotop soll in erster Linie der wertvolle Kalkmargerrasen  mit seiner besonderen und schützenswerten Vegetation belüftet und gepflegt werden. Durch die sogenannte Entbuschung des Gebietes von Weißdorn, Rosengewächsen und Schlehe wird die Magerrasenvegetation belüftet und bietet somit seltenen Pflanzenarten, wie der Spargelbohne, der großen Braunelle und dem Fransenenzian Platz zum Gedeihen. Das Gelände südlich von Wofenbüttel hat landesweit eines der bedeutendsten Kalkmagerrasen-Bestände.

Auf dem Gelände wachsen mitunter sehr seltene Pflanzen, da sie auf dem kalkhaltigen Boden ideale Bedingungen zu wachsen haben. Diese Pflanzen und Gräser, die sich größtenteils durch eine reichhaltige Blüte auszeichnen, bezeichnet man als  Kalkmagerrasen.  Viele von ihnen stehen auf der "roten Liste", sind äußerst selten oder bereits vom Aussterben bedroht. Die Entstehung des Kalkmagerrasens am Ösel reicht bis in die Jungsteinzeit zurück und hat sich aus  Gesteinsschichten aus Buntsandstein und Muscheltalk gebildet.

"Es gibt Stellen hier am Ösel, die mähen wir von Hand, um die bedrohten Pflanzenarten zu schützen", erklärt Robert Slawski von der BUND-Kreisgruppe Braunschweig.

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Gut gelaunt und fleißig: Die acht Jugendlichen haben richtig angepackt Foto:





Die Jugendlichen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Serbien, Japan und der Türkei und der Ukraine waren in den vergangen Wochen jedoch für "das Grobe" zuständig" und sind den Büschen mit schwerem gerät zu Leibe gerückt. "Diese acht jungen Menschen haben wirklich richtig gute Arbeit geleistet und richtig aufgeräumt", erklärt Olaf Dachow, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Wolfenbüttel.

Über die Aufräumarbeiten am südliche Hang freut sich vor allem Schafzüchter Martin Dohlenburg, dessen 200 Schafe hier oben zweimal im Jahr weiden. Das ist nämlich ein weiterer Grund für die Arbeiten am Ösel. Durch die Entbuschung kann der Kalkmagerrasen besonders gut gedeihen und  die Schafe haben einen idealen Ort zum Weiden. Durch die Pflegearbeiten soll das Weideland erweitert werden.

"Die reibungslose Pflege in diesem Gebiet funktioniert hier besonders gut. Das ist vor allem auch der ausgesprochen guten Kooperation von Eigentümern und Pächtern dieses Gebietes zu verdanken", so Olaf Dalchow.

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Der Hang am Ösel wurde von wuchernden Büschen und Sträuchern befreit Foto: Anke Donner



Ausgerichtet wird der internationale Workshop in einer Kooperation von IJGD, BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und der Naturschutzbehörde. Gemeinsam betreibt man aktiven Naturschutz und nutzt die Zusammenkunft unterschiedlicher Nationen auch um Kontakte zu knüpfen und Interessen auszutauschen. Untergebracht sind die Jugendlichen aus der ganzen Welt in der Jugendherberge der Kreisjugendpflege  in der Asse. Bereits im Jahr 2008 fand eine Workcamp dieser Art am Ösel statt. Damals haben rund 15 Jugendliche aus Europa und Asien auf dem Gelände dafür gesorgt, dass die Natur wieder richtig durchatmen kann.


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