[image=5e1764b1785549ede64cc9de]Am 01. März 2012 wird im Städtischen Klinikum Wolfenbüttel eine Ärztliche Bereitschaftsdienstpraxis nach dem Vorbild zahlreicher schon bestehender Bereitschaftsdienstpraxen eröffnet, das teilt das Klinikum mit.
Allein im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Braunschweig, existieren bereits sechs Bereitschaftsdienstpraxen, die größtenteils an Krankenhäusern angesiedelt sind. Die neue Bereitschaftsdienstpraxis ist in Räumen des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel untergebracht und wird mittwochs, freitags, samstags, sowie sonn- und feiertags geöffnet sein.
Krankenhausdirektor Joachim Kröger sieht eine deutliche Verbesserung der Patientenversorgung in der Region Wolfenbüttel, da es zukünftig eine zentrale Anlaufstelle für die ärztliche Behandlung gibt. Die direkte Anbindung an das Klinikum gewährleistet einen schnellen Behandlungsablauf und vor allem eine umfassende Betreuungsmöglichkeit für die Patienten, da man mit der Bereitschaftsdienstpraxis einerseits und dem Rettungsdienst andererseits sowohl Patienten mit leichten Erkrankungen als auch mit schweren und lebensbedrohlichen Verletzungen versorgen kann. Wenn sich bei der Behandlung der Patienten in der Bereitschaftsdienstpraxis zeigt, dass eine umfangreichere oder stationäre Versorgung erforderlich ist, braucht der Patient nicht einen weiteren Weg auf sich nehmen, sondern kann sofort ein paar Meter weiter in die Zentrale Aufnahme des Klinikums geleitet werden.
Die Vorteile einer Bereitschaftsdienstpraxis liegen auf der Hand: Die Patientinnen und Patienten finden hier in dringenden Fällen von Erkrankungen ab März 2012 eine feste Anlaufstelle um auch außerhalb der üblichen Sprechzeiten einer Arztpraxis ambulant ärztlich
versorgt zu werden. Außerdem entfällt die bislang bekannte Aufteilung der Bereitschaftsdienstbereiche in Wolfenbüttel-Stadt, -Nord, -Ost und -Süd.
Die Neustrukturierung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes Wolfenbüttel ist das Ergebnis umfangreicher Planungen und Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel und der Ärzteschaft und ist integraler Bestandteil des Projektes Gesundheitsregion Wolfenbüttel. Das Vorhaben, eine Bereitschaftsdienstpraxis am Klinikum zu etablieren, ist bereits anlässlich einer Versammlung der Wolfenbütteler Ärzteschaft im August vorgestellt, diskutiert und für sinnvoll erachtet worden.
Die Resonanz ist durchweg positiv und das aus gutem Grund: Das Zusammenführen der bisherigen Bereitschaftsdienstbereiche führt zu einer bemerkenswerten Dienstentlastung bei den Landärzten. Diese haben bisher bis zu 50 Bereitschaftsdienste im Jahr leisten müssen.
Dieser Umstand führt zu immensen Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Landarztpraxen. Herr Dr. Henning Franz, Kreisstellensprecher der KVN-Bezirksstelle Braunschweig, betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit nach einer strukturellen Veränderung des Bereitschaftsdienstes im Landkreis Wolfenbüttel. So sind bereits Fälle bekannt, in denen Bewerber wegen der hohen Dienstbelastung kurzfristig abgesprungen sind und die Nachbesetzung der Praxen für die betroffenen Kollegen damit in weite Ferne gerückt ist.
Auch Herr Dr. Thorsten Kleinschmidt, Bezirksstellensprecher der KVN-Bezirksstelle Braunschweig, appelliert an die Solidarität der Kollegen gegenüber den Landärzten und weist daraufhin, dass die Zusammenführung der Bereitschaftsdienstkreise zwingend erforderlich sei, um die Dienstbelastung gleichmäßig auf alle Ärzte zu verteilen.
Wir sind überzeugt davon, dass sich die Kooperation mit dem Klinikum positiv gestalten wird und sich die Bereitschaftsdienstpraxis gut in die vorhandene medizinische Versorgungslandschaft integrieren wird, so Stefan Hofmann, Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Braunschweig.
Alle notwendigen Informationen, wie Öffnungszeiten und Telefonnummer, werden rechtzeitig vor Eröffnung der Bereitschaftsdienstpraxis bekannt gegeben.
Hintergrund: Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN)
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen ist die Interessenvertretung der rund 13.500 niedergelassenen
Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten in Niedersachsen. Sie sichert die flächendeckende medizinische
Versorgung für die rund 8 Millionen Einwohner in Niedersachsen rund um die Uhr, kontrolliert die Qualität der
medizinischen Leistungen und legt gemeinsam mit den Krankenkassen das Leistungsspektrum und die Honorierung
der Vertragsärzte fest.
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