Abgeordnete besucht Frauenschutzhaus: "Anstieg häuslicher Gewalt sei ausgeblieben"

Dennoch seien die Zahlen der durch häusliche Gewalt ausgesetzten Frauen und Kindern alarmierend hoch.

Dunja Kreiser (links) besucht das AWO-Frauenschutzhaus im Landkreis Wolfenbüttel.
Dunja Kreiser (links) besucht das AWO-Frauenschutzhaus im Landkreis Wolfenbüttel. | Foto: Wahlkreisbüro Dunja Kreiser

Wolfenbüttel. Um sich ein Bild über die neuen Räumlichkeiten und den erschwerten Alltag zu Zeiten von Corona zu machen, hat die niedersächsische Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser vergangene Woche das neue Frauenschutzhaus der AWO im Landkreis Wolfenbüttel besucht. In diesem Rahmen konnte die Hausleitung Andrea Reinhardt-Ziola der SPD-Politikerin die nun deutlich weitläufigeren und freundlicheren Räumlichkeiten präsentieren. Der befürchtete massive Anstieg von Frauen, die wegen vermehrter häuslicher Gewalt durch die Corona-Einschränkungen einen Platz im Frauenschutzhaus suchen, ist laut Reinhardt-Ziola zunächst ausgeblieben. „Während der letzten Monate, waren unsere Plätze zu zirka 50 Prozent belegt. Dadurch war es uns auch möglich, alle Sicherheits- und Hygienestandards problemlos umzusetzen und den Mindestabstand einzuhalten“, resümiert die Leiterin. Das Wahlkreisbüro der Landtagsabgeordneten berichtet über den Besuch im Frauenschutzhaus.


„Die Frauen und Kinder, die ins Frauenschutzhaus kommen, haben oftmals schlimmste patriarchale Gewalt erfahren. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder hier Räumlichkeiten vorfinden, in denen sie spielen und lachen können und trotz der schwierigen Umstände eine altersgerechte Förderung erhalten“, schildert die Abgeordnete. Zudem wird das AWO-Frauenschutzhaus gerade um eine barrierefreie Wohnung erweitert, wodurch die Bedingungen auch für schutzsuchende Frauen mit Behinderung erheblich verbessert werden.

Leiterin Reinhardt-Ziola betont, dass der befürchtete Anstieg von Anfragen in der Corona-Krise durchaus auch noch zeitlich verzögert einsetzen könne. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Frauen sich erst wieder melden, sobald es weitere Lockerungen beispielsweise im Schul- und KiTa-Bereich gibt und die Frauen deshalb wieder mehr Möglichkeiten erhalten, sich Hilfe zu holen. In einer gesamtgesellschaftlich angstbesetzten Situation im Zuge der Pandemie ist es zudem verständlich, wenn die Hürden sich Hilfe zu suchen und das eigene Zuhause zu verlassen, für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, noch höher liegen als sonst“, gibt sie zu bedenken. Gestützt wird die Annahme durch einen deutlichen Anstieg der Anfragen und Belegungszahlen in den letzten Tagen.


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