"Abstimmung der guten Wünsche" im Roncallihaus


Deutsche und Geflüchtete stimmten über gute Wünsche im Roncallihaus ab. Mit Sand konnten die Besucher abstimmen. Fotos: Raedlein/Anke Donner
Deutsche und Geflüchtete stimmten über gute Wünsche im Roncallihaus ab. Mit Sand konnten die Besucher abstimmen. Fotos: Raedlein/Anke Donner | Foto: Anke Donner)

Wolfenbüttel. Im Rahmen der Jubiläumsfeier zum einjährigen Bestehen des Willkommenscafés im Roncallihaus hatte das Organisationsteam die Besucher der Veranstaltung zu einer „Abstimmung der guten Wünsche“ eingeladen.


Dabei durfte jeder deutsche Besucher 80 Gramm Sand in ein oder mehrere Gefäße füllen, die stellvertretend für Wünsche standen. Insgesamt gab es sechs verschiedene Wünsche: „Frieden in Eurem Land“; „Dass Ihr nach Hause zurück könnt“; „Dass Ihr schnell Deutsch lernt“; „Dass Ihr schnell Arbeit findet“; „Dass Ihr deutsche Freunde findet“; „Dass Ihr in Deutschland bleiben könnt“.

Wunsch nach Frieden


Die Geflüchteten durften ebenfalls mit 80 Gramm Sand entscheiden, welcher dieser sechs Wünsche ihr Herzenswunsch wäre. Dabei fanden die Abstimmungen in getrennten „Wahlkabinen“ statt. Insgesamt 70 Deutsche und 70 Geflüchtete stimmten ab. Bei den deutschen Gästen war der Wunsch nach „Frieden in den Heimatländern der Geflüchteten“ mit 46 Prozent der gesamt abgegebenen Stimmen eindeutiger Favorit.


Es folgten mit „in Deutschland bleiben“ (14 Prozent), „Deutsche Freunde finden“ (13 Prozent) und „Arbeit finden“ (12 Prozent). Nur neun Prozent der deutschen Gäste sahen den Wunsch „schnell die Deutsche Sprache zu erlernen“ beziehungsweise „nach Hause zurück zu können“ (sechs Prozent) ganz oben. Interessant dazu im Vergleich, was sich die Geflüchteten (überwiegend aus Syrien, dem Irak und Pakistan) selbst wünschten. Hier waren „in Deutschland bleiben“ (26 Prozent) und „schnell Deutsch lernen“ (20 Prozent) die beiden Favoriten, dicht gefolgt von „Deutsche Freunde finden“ (18 Prozent), „Arbeit finden“ (15 Prozent) und „Frieden in der Heimat“ (14 Prozent) auf den Plätzen drei bis fünf.

 Mit Sand konnten die Besucher abstimmen.
Mit Sand konnten die Besucher abstimmen. Foto: Raedlein


Integration gut gelungen


Am wenigsten wichtig war den 70 Geflüchteten, die als Gäste auf der Veranstaltung waren, „nach Hause zurück zu können“ mit sieben Prozent. Das erhaltene Ergebnis ist sicher nicht repräsentativ für alle Geflüchteten in Wolfenbüttel, zeigt aber, dass bei den 70 Geflüchteten, die regelmäßig das Café besuchen, die Integration sehr gut funktioniert. In Deutschland zu bleiben und dafür natürlich Deutsch zu lernen, um dann mit Deutschen befreundet zu sein, ist sicher ein guter Weg für die kommende Zeit, in der kriegsbedingt an eine Rückkehr in die Heimatländer nicht zu denken ist und ein Zeichen, dass die Geflüchteten sich in Wolfenbüttel angenommen und akzeptiert fühlen.

Alles in allem lässt die Abstimmung das gute Gefühl zurück, dass hier in Wolfenbüttel ein gutes Zusammenleben mit den Menschen aus den Kriegsgebieten funktioniert.