Ärger um „FCK AfD"-Aufkleber


Die Aufkleber sorgen für Diskussionen unter den Parteien. Foto: Privat
Die Aufkleber sorgen für Diskussionen unter den Parteien. Foto: Privat

Wolfenbüttel. In einer Pressemitteilung zeigte sich der Wolfenbütteler AfD-Fraktionsvorsitzende Klaus-Dieter Heid erbost über die Aufkleber junger Linken-Politiker. Auf diesen war die Aufschrift „FCK AfD" zu sehen. Während das für Heid eine „respektlose" Aktion war, verteidigt der Linken-Interimsvorstand André Owczarek seine Partei-Kollegen.


Die Aussagen vom AfD-Fraktionsvorsitzenden Klaus-Dieter Heid in ungekürzter Form:

„Die AfD Wolfenbüttel macht Wahlkampf, wie alle demokratisch zu wählenden Parteien. Wie alle Parteien? Am Samstag, dem 26.08.2017, standen sie wieder alle in der Langen-Herzog-Straße und debattierten und diskutierten über die jeweiligen Parteiprogramme. Alles lief „gesittet“ ab, um einem Ausdruck Sinn zu verschaffen, der doch bei einer Partei an Wert verloren hat. Junge Leute mit einem Aufkleber auf den Shirts, auf dem „FCK AFD“, also „Fuck AfD“ stand, dachten offenbar, dass diese Fäkalsprache in einen jugendlich modernen Wahlkampf gehöre. Eine ältere Dame auf dem Linken-Stand meinte zu mir, dass sie persönlich so etwas nicht gutheißt, aber es sei nun mal eine Art „Meinungsfreiheit“, die hier zur Schau getragen wird.

Ich kann das nicht „Meinungsfreiheit“ nennen. Ich nenne das respektlos und einfallslos! Man kann jederzeit mit uns über politische Themen debattieren. Man muss uns auch nicht mögen, wenn das, was in unserem Programm steht, nicht jedermanns Sache ist. Aber den Respekt, den wir anderen Menschen zollen, erwarten wir ebenfalls! Und zwar auch von jungen Menschen der Links-Partei, die offenbar glauben, dass diese Form des Wahlkampfes „modern“ sei.

Wenn sich schon „ältere“ Mitglieder der Linken von „FCK AFD“ distanzieren, sollten sich jüngere Linke daran ein Beispiel nehmen. An uns liegt`s nicht! Wir sind immer und gerne für Gespräche, auch überparteilich, bereit. Beleidigen lassen muss man sich hingegen nicht, denn „RESPEKT“ stand auch auf einem Plakat der Linken. Was aber nutzt es, wenn es dort steht, aber nicht umgesetzt wird?"

Stellungnahme der Linken


Auf Nachfrage von regionalHeute.de äußerte sich auch André Owczarek, Interimsvorstand der Linken und nahm Stellung zu den Äußerungen von Heid. Er teilt mit:

„Als Kreisverband lassen wir unseren Aktiven die Wahl, wie sie sich am Infostand kleiden möchten. Wir regen zwar an, dass wir uns als DIE LINKE erkennbar kleiden, auf einzelne Meinungsbekundungen in Form eines an der Kleidung angebrachten Aufklebers nehmen wir aber keinen Einfluss. Das Kürzel "FCK AFD" (sic!) ist vielfältig interpretierbar, wenn Herr Heid da ein "U" dazuliest, dann findet diese Assoziation allein in seinem Kopf statt. Über die Bedeutung des kryptischen Aufklebers müssen Sie allerdings bei der Partei DIE PARTEI - Partei für Arbeit Tierschutz Elitenförderung und basisdemokratische Initative einholen, denn diese hat diese Aufkleber am Samstag in der Innenstadt am Infostand kostenlos zur Verfügung gestellt.

Im Sinne eines freundlichen Umgangs mit der parteipolitischen Konkurrenz haben einzelne unserer Aktivisten diese nur einem Textilhaftungstest unterzogen.

Vor zwei Wochen fiel der Stadtratsabgeordnete Meyer am Infostand übrigens mit der lautstark vorgetragenen Aussage "Ja, doch! Auf die Rasse kommt es an!" gegenüber einem Migranten mit kleinem Kind auf. Solche Ausrutscher müssen die aufgeklärten Menschen in Wolfenbüttel ja nun auch ertragen, da wird die AfD Wolfenbüttel nun wahrlich auch diesen Aufkleber überleben."


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