Wolfenbüttel. Mit gleich zwei neuen Anträgen will die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Wolfenbüttel zum einen den Hochwasserschutz verbessern und zum anderen eine Förderung der Insektenpopulation erreichen. Das teilt die AfD-Fraktion in einer Pressemitteilung mit.
Im Überschwemmungsgebiet an der Halchterschen Straße seien zurzeit großflächige Bauaktivitäten zu beobachten. Es handele sich um die Herstellung eines weiteren Oker-Überschwemmungsausgleichgebietes, also um weiteren Hochwasserschutz für die Stadt Wolfenbüttel, habe man auf Rückfrage erfahren. Etwa zwei Fußballfelder groß wurde der Mutterboden abgetragen. Anschließend solle auf das Niveau des danebenliegenden bereits fertigen Überschwemmungsbeckens ausgebaggert, anschließend der Mutterboden wieder aufgetragen und dann das Areal eingesät werden. Die AfD beantragt nun, das vorgesehene Areal mindestens einen Meter tiefer auszubaggern, als vorgesehen, um einen präventiv erweiterten und effektiveren Hochwasserschutz zu gewährleisten.
"Als vor knapp zwei Jahren das letzte nennenswerte Hochwasser der Oker auftrat, war das angelegte Überschwemmungsgebiet an der Halchterschen Straße weitestgehend ineffektiv, blieb trocken und brachte nicht den erwarteten Nutzen als Reservoir für Oker-Hochwasser. Stattdessen trat das Hochwasser weiter flussabwärts über die Ufer und setzte mit Schwerpunkt Rosenwall weite Bereiche der Innenstadt unter Wasser, so auch Gebäudeteile der Großen Schule mit dann erheblichen Schäden", heißt es in der Begründung.
Tieferlegen des alten Überschwemmungsausgleichsgebietes abgelehnt
In einer der folgenden Ratssitzungen habe die AfD wirksame Verbesserung der Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Halchterschen Straße durch Tieferlegen des Überschwemmungsausgleichsgebietes unterhalb des Oker-Wasserspiegels, sowie durch eine Weiche im Flussbett der Oker, um im Notfall der Oker einen Weg in das Überschwemmungsgebiet vorzugeben beantragt. Mit den Argumenten, dass dann das Überschwemmungsgebiet „zu sumpfig“ werden könne, sei der Antrag abgelehnt worden. Außerdem sei das Überschwemmungsgebiet nicht für diese „geringeren“ Hochwasserlevel vorgesehen, sondern lediglich für die höheren Stände ab HQ 50 bis HQ 100.
Nun biete sich die Gelegenheit, während der noch laufenden Arbeiten einen wesentlich wirksameren Hochwasserschutz für die Innenstadt herzustellen, damit nicht mehr bei jedem kleineren Hochwasser Bereiche der Stadt unter Wasser stehen. Die AfD-Fraktion würde sich freuen, wenn alle Fraktionen und die Verwaltung diesen Antrag ergebnisoffen prüften.
Blühpflanzen auf demHochwasseraufnahmegelände
Außerdem beantragt Die AfD, das Areal des Oker-Hochwasseraufnahmegeländes nicht der spontanen Grasvegetation zu überlassen, sondern auf einem Teil der Fläche bienenfreundliche Blühpflanzen einzusäen. Das Argument der Versumpfung des Hochwasseraufnahmegeländes im Falle einer Tieferlegung unterhalb des Wasserspiegels der Oker spreche nicht gegen, sondern für diese beantragte Maßnahme.
"Das Insektensterben und in Folge ein drastischer Rückgang auch der Singvogelpopulationen ist unbestritten. Neben monotonen intensiv bearbeiteten landwirtschaftlichen Flächen ist auch der Rückgang naturbelassener Flächen, insbesondere insektenreicher sumpfiger Flächen, verantwortlich. Hier ergibt sich Möglichkeit, mit wenig Aufwand und wenig zusätzlichen Kosten wirksam etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen", heißt es in der Antragsbegründung.
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