Wolfenbüttel. Als 2003 im Rahmen einer Verkehrsschau das Tempo-60-Schild auf der Landstraße 614 am Fümmelsee abgebaut und gegen Tempo 70 getauscht wurde, wollte man von Seiten der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nur für gleiche Verhältnisse auf den von ihnen betreuten Landstraßen sorgen. Denn Tempo 60 gab es damals nur am Fümmelsee.
Die Stadt Wolfenbüttel war damals von dieser Entscheidung nicht gerade glücklich. Da im Laufe der Jahre der Verkehr an dieser Stelle mehr und mehr zunahm wurde bereits 2011 die Bitte an das Land heran getragen, auf der Landstraße 614 rund um das Naturbad die Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer festzusetzen. "Die Gefahrenlage hat sich schlichtweg verändert", begründet Bürgermeister Thomas Pink die Initiative. Auch Vertreter des Wolfenbütteler Schwimmvereins von 1921 habe wiederholt darauf hingewiesen, dass Autofahrer an dieser Stelle häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien.
Fakt ist auch: Der Fümmelsee wird zunehmend stärker von Badegästen frequentiert. Seitdem das Wolfenbütteler Freibad umgebaut wird und der WSV das Naturbad umgebaut hat ist die Besucherzahl sprunghaft angestiegen. "Darüber hinaus besuchen wöchentlich zwei Kindergartengruppen aus Groß Stöckheim und Fümmelse das Bad. Diese kommen mit dem Bus und müssen die Straße überqueren", erzählt der zuständige Dezernent Thorsten Drahn. Zum Glück sei noch nichts passiert.
Obwohl die Stadt bereits 2011 und jetzt abermals bei der Landesbehörde um die Geschwindigkeitsreduzierung gebeten habe, sei von dort keine Stellungnahme oder Entscheidung zurück gekommen. "Dieses Verhalten des Landes ist angesichts der bestehenden Situation und des aus städtischer Sicht bestehenden Handlungsbedarfs schlichtweg inakzeptabel", so Pink erbost.
Da die Landesbehörde zum Geschäftsbereich des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gehört, fordert die Stadt nun den Minister auf, im Bereich des Fümmelsees schnell und unbürokratisch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit in die Wege zu leiten.
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