Amphibienwanderung: Der Landkreis sperrt etliche Straßen

Durch die Sperrungen sollen die Tiere geschützt werden. Lurche beispielsweise brauchen bis zu fünf Minuten für die Straßen-Überquerung.

Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly)
Symbolbild. (erstellt mit Adobe Firefly) | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Die Temperaturen steigen wieder, Schneemassen und gefrorene Böden bleiben aus - bald beginnt bei milder Witterung die Wanderzeit von Kröten, Fröschen und Molchen. Viele von ihnen sterben auf den Straßen, bevor sie sich paaren und für Nachwuchs sorgen können - sie kommen buchstäblich unter die Räder der Autos. Um die Tiere, aber auch die Autofahrer zu schützen, sperrt der Landkreis Wolfenbüttel vorübergehend einige Straßen. Schilder weisen auf Sperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen hin. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Landkreises hervor.



Standorttreue wird Amphibien zum Verhängnis: Bei Temperaturen über fünf Grad Celsius in Verbindung mit Niederschlägen machen sich die Amphibien auf den Weg. Erdkröte und Grasfrosch kehren jedes Jahr zu ihren Geburtsgewässern zurück. Dort finden die Paarung, das Ablaichen, die Eireifung und die Entwicklung von der Kaulquappe zum Frosch statt. Dabei legen Erdkröten Wanderstrecken von bis zu 2,5 Kilometern zurück. Die Standorttreue hat ihren Preis: Straßen kreuzen die Wanderrouten der Amphibien und so finden viele von ihnen unter den Rädern von Autos und anderen Fahrzeugen einen frühen Tod.

Lurche brauchen bis zu fünf Minuten für die Straßen-Überquerung


Der größte Feind der Lurche und Kröten ist das Auto. Die langsame Wandergeschwindigkeit der Amphibien - sie brauchen vier bis fünf Minuten, um eine Straße zu überqueren – wird ihnen auf der Straße zum Verhängnis. Als wechselwarme Tiere verweilen Amphibien zudem gerne etwas länger auf dem Asphalt, um sich aufzuwärmen. Auch Gullys und Entwässerungsschächte werden für die Tiere zur Todesfalle.

Straßensperrungen zum Schutz von Tier und Mensch


Als Hilfsmaßnahme leiten Krötenzäune die Amphibien zu ebenerdig eingegrabenen Eimern. Dort fallen sie hinein und werden von ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern über die Straße getragen. Zum Schutz der Tiere, aber auch der Helferinnen und Helfer werden einige Straßen kurzzeitig für den Autoverkehr gesperrt. So werden auch gefährliche Ausweichmanöver vermieden, die leicht zu Unfällen führen können.

Amphibien wandern am liebsten in der Dämmerung oder in den ersten Nachtstunden. Deshalb werden die Sperrungen meist zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens eingerichtet. Schilder weisen auf die Sperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen hin.

Bitte die Amphibien in den Eimern lassen!


Die Tiere werden von den geschulten Helferinnen und Helfern nach ihrer Art bestimmt, gezählt und zum Laichgewässer gebracht. Die Amphibien sind so am besten davor geschützt, überfahren zu werden. Deshalb die Bitte an alle, die während eines Spaziergangs Amphibien in diesen Eimern sehen: Lassen Sie die Tiere in den Eimern.

Auch wenn die Eimer witterungsbedingt geschlossen sein sollten, wird der Amphibienschutzzaun regelmäßig kontrolliert. Wenn Amphibien auf der Straße gefunden werden, können sie in einen der Eimer oder, wenn die Eimer geschlossen sind, hinter den Amphibienschutzzaun gesetzt werden.

Krötenzäune schützen die Tiere


An folgenden Straßenabschnitten sind Krötenzäune aufgebaut:
· B 82 am westlichen Ortsausgang von Beuchte
· L 635 zwischen Cremlingen und Hordorf
· K 52 zwischen Baddeckenstedt und Silium
· K 141 Weddel Richtung Kl. Schöppenstedt
· K 631 bei Cremlingen ab Kreisel Richtung Schandelah

Hier kommt es zu Sperrungen


Folgende Straßen werden während der Amphibienwanderzeit für maximal 20 bis 25 Nächte gesperrt:
· K 54 Ortsausgang Oelber a. w. W. Rictung Salzgitter-Lichtenberg
· K 156 zwischen Klein Veltheim und Schulenrode
· K 513 zwischen Remlingen und Gr. Vahlberg
· K 629 zwischen Volzum und Lucklum
· L 629 Reitlingstal im Elm
· Cremlingen, zwischen „Im Rübenkamp“, „Am Papendorn“ und „Ehlerbergstraße“
· K 631 zwischen Hordorf und Essehof

Die jeweiligen Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.

Ebenfalls betroffen


Auch an den nachfolgend aufgeführten Straßen finden Amphibienwanderungen statt:
· K 31/ K 620 Ortsdurchfahrt Neindorf
· K 31/ K 32 zwischen Kissenbrück und Neindorf
· K 513 Ortsausgang Schöppenstedt Richtung Gr. Vahlberg
· Gemeindeverbindungsweg Schladen – Wehre
· K 9 in Eilum
· Wolfenbüttel Adersheim, Straße „Tannhof“
· Wolfenbüttel Stadtgebiet, „Am Schiefen Berg“

Jeder kann mithelfen


Wer sich im Amphibienschutz engagieren möchte, kann sich an die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wolfenbüttel, Jonas Krella (Tel.: 05331 84 404) oder Ruben Max Garchow (Tel.: 05331 84 708), wenden.

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