Andretta: „Keine Rückabwicklung von Bologna, aber eine bessere Umsetzung“


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Anlässlich der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Rahmen der Bologna Studienreform heute vor 10 Jahren erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Gabriele Andretta:

„Das Ziel des Bologna-Studienreform, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, ist richtig und der Prozess nicht umkehrbar.  Das Begehen eines Jahrestages darf aber nicht über Probleme der Umsetzung der Bologna Reform hinwegtäuschen. Auch 10 Jahre nach Inkrafttreten der Studienreform sind die mit der Umstellung auf das Bachelor-Master-System verfolgten Ziele – größere internationale Mobilität, mehr Absolventen, gute Beschäftigungschancen überall in der EU – noch nicht erreicht. Probleme bestehen weiterhin bei der verschulten Studienorganisation, zu geringem Praxisbezug bei gleichzeitiger Stoffüberfrachtung, kleinteiliger Modularisierung, geringen wissenschaftlichen Freiräumen, geringer Auslandsmobilität der Bachelor Studierenden und hohen Studienabbruchquoten, vor allem in den MINT-Fächern und an Fachhochschulen. Auch die mangelnde Akzeptanz der neuen Bachelor-Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt zeigt Handlungsbedarf.  

Bei der Lösung der Probleme sind die Hochschulen genauso in der Verantwortung wie die Politik. Die Hochschulen sind in der Pflicht, für eine bessere Studierbarkeit der neuen Studiengänge, Sicherstellung der Mobilität und Verwertbarkeit der Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen. Die Verantwortung der Politik ist es, die Qualität der Umsetzung der Reform zu überprüfen, mit ausreichend Geld zu unterfüttern und die soziale Dimension von Bologna nicht länger auszublenden. Der gemeinsam von Bund und Ländern finanzierte Hochschulpakt muss dringend aufgestockt werden. Mit einem „Hochschulpakt plus“ sollen zusätzliche Studienplätze finanziert, die Einrichtung von Masterstudienplätzen gefördert und die Hochschulen mit einem Abschlussbonus für gute und erfolgreiche Lehre belohnt werden.“


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