Wolfenbüttel. Der Schulelternrat der Henriette-Breymann-Gesamtschule appelliert in einem offenen Brief an Landrätin Christiana Steinbrügge und die politischen Gremien im Landkreis Wolfenbüttel, einen Entfall der Geschwisterkindregelung nicht zuzulassen.
Hier der Brief im Wortlaut:
"Als Elternsprecher der Henriette-Breymann-Gesamtschule haben wir in der letzten Zeit zahlreiche Gespräche mit besorgten Eltern geführt. Dabei haben sich aus unserer Sicht folgende Kernpunkte ergeben.
1. Die Einführung von Schulbezirken wird von vielen Eltern im Bereich Denkte, Dettum, Evessen und Kissenbrück abgelehnt. Aufgrund der angekündigten Dreizügigkeit der IGS Schöppenstedt und der damit fehlenden Oberstufe wollen diese Eltern ihre Kinder mit guten bis sehr guten Schulnoten nicht auf einer IGS, sondern auf einem Gymnasium anmelden. Damit drohen diese Kinder für die Gründung einer IGS in Schöppenstedt zu fehlen.
2. Die Anmeldung für alle drei Gesamtschulen soll zeitgleich erfolgen. Damit stellen sich vor allem Eltern aus dem geplanten Schulbezirk Schöppenstedt die Frage, wie ihr Kind einen Gesamtschulplatz erhalten soll, falls die IGS Schöppenstedt nicht die erforderliche Zahl an Anmeldungen erreicht. Für diese Eltern wäre es eine starke Ungerechtigkeit, wenn sie zur Anmeldung in Schöppenstedt verpflichtet wären, und sie im Fall der Fälle keinen Platz mehr in Wolfenbüttel erhalten würden.
Der Kreiselternrat hat in der Sitzung des Schulausschusses vom 15.Februar 2017 den Vorschlag gemacht, die Anmeldung für die IGS Schöppenstedt um eine Woche vorzuziehen, damit die Kinder im Fall zu geringer Anmeldezahlen die Möglichkeit hätten, sich an einer der beiden Gesamtschulen in Wolfenbüttel anzumelden. Dieser Antrag wurde aus formalen Gründen abgelehnt. Der Schulelternrat der Henriette-Breymann-Gesamtschule unterstützt den diesen Vorschlag des Kreiselternrates ausdrücklich.
3. Ein weiteres Thema, das Eltern der beiden bestehenden Gesamtschulen betrifft, ist der angedachte Entfall einer „Geschwisterkindregelung“. Diese wird in der Regel von allen Gymnasien und Gesamtschulen angeboten und hat sich aus vielerlei Gründen bewährt. Sie gibt den jüngeren Geschwistern Sicherheit beim Wechsel auf die neue Schule, die Eltern haben für Ihre Kinder die gleichen Ansprechpartner und die gesamte Organisation des Schul- und Familienalltags wird um einiges erleichtert. Eltern wollen, daß Ihre Kinder die Freizeit aktiv gestalten, in Sportvereinen oder der Jugendfeuerwehr tätig sind und holen ihre Kinder an der Schule ab, um ihnen dies zu ermöglichen. Wenn nun aber zwei Schulen angefahren werden müssen, wird dies für die Eltern sprichwörtlich zur Zerreißprobe. Aus diesem Grund appellieren wir an Sie und die politischen Gremien im Landkreis Wolfenbüttel, einen Entfall der Geschwisterkindregelung nicht zuzulassen.
Wir wissen, daß die Diskussion um diese Themen im Moment sehr emotional geführt wird. Andererseits ist es durchaus verständlich, daß zahlreiche Eltern sich aufgrund der o.g. Probleme Sorgen machen und ihre Fragen nicht ausreichend beantwortet fühlen. Daher sehen wir uns verpflichtet, als Schulelternrat der Henriette-Breymann-Gesamtschule den politischen Gremien im Landkreis Wolfenbüttel die Einschätzung der Elternschaft zu den o.g. Themen mitzuteilen und um Antworten zu bitten."
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