Nur knapp zwei Wochen nach seinem Amtsantritt verschaffte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier bei seinem heutigen Besuch in der Asse einen eigenen Überblick über die Zustände des Atommülllagers. Am Ende des Tages gab es durchweg positive Meinungen über Röttgens Nachfolger.
Bereits morgens um 8.30 Uhr saßen die ersten Mitglieder der Bürgerinitiativen gemeinsam beim Frühstück. Auf der Strasse vor der Asse-Info hatten sie sich mit Ständen und Bannern postiert. Sie wollten ganz klar ihre Meinungen und Forderungen Vortragen. Auch der Regen schien ihnen nichts auszumachen. „Probleme mit Wasser hätte man ja hier schon immer“, witzelten sie sogar zeitweise.
Ernst wurde es dann gegen 9.30 Uhr als die dunkle Dienstlimousine des Bundesumweltministers die Strasse hochfuhr. Peter Altmaier hatte kaum Zeit aus seinem Wagen zu steigen, als ihn auch schon die ersten Bürger und Vertreter der Presse umlagerten. Altmaier sah der Reaktion jedoch gelassen und positiv entgegen und stellte sich sogleich der Bevölkerung. Er versprach, sich am heutigen Tag erst einmal einen Eindruck zu verschaffen und dann hinterher gemeinsam mit allen über die weiteren Schritte zu sprechen. Er versicherte, dass man etwas gegen die Zustände im Lager tun werde, sei sich aber auch sicher, dass das nicht immer auf Zuspruch bei den Bürgern stoßen werde. Trotz vieler Skeptiker fanden Altmaiers Worte Bestätigung und Zuspruch.
Um 11 Uhr machte sich der Minister in Begleitung seines Vorgängers Siegmar Gabriel und Landrat Jörg Röhmann auf zum Schacht. Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wurden die Politiker in das Bergwerk gelassen. Altmaier zeigte sich beeindruckt von den Beschäftigten, die unter schwierigen Bedienungen ihre Arbeit verrichten. Direkt zum Ende seiner Besichtigung begann die Probebohrung an „Kammer 7“. "Ein wertvoller Prozess für die weitere Vorgehensweise. Denn bevor niemand genau weiß, wie es in der Kammer aussieht, kann hier nicht gehandelt werden."
„Über Tage“ warteten Presse und Bürger schon gespannt auf die Ankunft des Ministers in der Asse-Info. Um 13.30 Uhr kam Altmaier und zog sich mit der Begleitgruppe und den politischen Vertretern in den Sitzungssaal zurück. Vorab wollte man sich beraten und eine vorläufige Erklärung zusammenfassen.
Das dreißigminütige Pressegespräch im Anschluss ließ vorerst keine Fragen offen. Altmaier erklärte im Beisein von Landrat Röhmann, Niedersachsens Umweltminister Stafan Birkner und BfS-Chef Wolfram König, dass die Verabschiedung eines Sondergesetzes zur Asse unumgänglich sei. Hier wolle man nun konsequent ansetzen. Schon zur parlamentarischen Sommerpause im September soll ein erster Entwurf stehen. Das LEX-Asse Gesetz soll komplizierte und veraltete Gesetze umgehen und einen frühen Abtransport des Atommülls möglich machen. Er versprach weiterhin, wenigstens halbjährlich die Asse zu besuchen, um sich einen Überblick zu verschaffen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ebenso lud er den „Asse 2-Koordinationskreis“ nach Berlin ein, um sich zu beraten. Auch eine Unterschriftenliste wolle er dann gerne persönlich entgegen nehmen.
Peter Altmaier verabschiedete sich am späten Nachmittag mit einem guten Gefühl. Es sei ein erfolgreicher und guter Tag gewesen, so der Minister.
Auch die Mitglieder der Begleitgruppe, Vertreter der Politik und Bürgerinitiativen hatten einen positiven Eindruck. Landrat Jörg Röhmann und Niedersachsen Umweltminister Stafan Birkner setzen großes Vertrauen in das Vorhaben Almairs und schätzen die Erfolgsaussichten sehr hoch ein. "Der Bundesumweltminister Peter Altmaier scheint das „Problem Asse“ ernst zunehmen und wird es auch in Berlin zu einem Hauptthema machen", war einhellige Meinung.
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Unsere Berichterstattung des ganzen Tages lesen sie hier
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