[image=5e1764e8785549ede64cd560]„In den vor der heutigen Panorama-Sendung bekannt gewordenen Zitaten von Herrn Siemann, ehemals Abteilungsleiter im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), werden keine neuen Fakten präsentiert, die seine negative Bewertung zur Räumung der Asse untermauern. Daher dürfte seine Stellungnahme als ein erneuter publizistischer Vorstoß zu sehen sein, um die Entscheidung für die Räumung von Asse II zu torpedieren", so Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis.
Peter Dickel vom Asse 2-Koordinationskreis: „Siemann wirft der Politik vor, wesentliche Fakten zu verheimlichen, ohne diese selbst zu nennen. Damit bleibt offen, ob es sich tatsächlich um Fakten handelt, die es unmöglich machen würden, die Asse wieder zu räumen, oder um Gefühle und Spekulationen."
Ein Memorandum aus dem BfS von November 2011 ging in eine ähnliche Richtung wie die jetzige Stellungnahme von Herrn Siemann. Es hatte schon um Weihnachten 2011 für Aufregung gesorgt. Allerdings war auch damals die Bewertung, dass die Rückholung aufgegeben werden müsse und diese Aufgabe publizistisch vorzubereiten sei, nicht mit neuen Fakten untermauert worden.
Als Betreiber der Schachtanlage Asse II hat das Bundesamt für Strahlenschutz die Aufgabe, die Räumung des Atommülls und des chemotoxischen Mülls aus der Asse umzusetzen. Dazu gehört die Beschaffung von automatisierter ferngesteurter Bergetechnik, dazu gehört das Abteufen eines neuen Schachtes um Personal- und Materialtransport trennen zu können.
Die Räumung der Asse wird unter schwierigen Bedingungen erfolgen: Die ehemaligen Transportbehälter des Atommülls werden zu großen Teilen zerstört sein, ein erheblicher Bergdruck lastet auf dem Bergwerk und der Laugenzutritt muss kontinuierlich bewältigt werden. Das ist allgemein bekannt. Diese Bedingungen sprechen nicht grundsätzlich gegen die Räumung der Asse, erhöhen geichwohl die Anforderungen an den Betreiber.
Asse II kann nicht sicher geschlossen werden, solange sich Atommüll und chemotoxischer Müll darin befindet. Ein Strömungs- und Transportmodell zeigt, dass sich innerhalb weniger Jahre nach einem Verschluss der Asse der Atommüll in Lauge auflösen würde, durch Korrosion in erheblichem Umfang Gase entstehen und durch den Gasdruck wie durch den Bergdruck Radionuklide aus dem Berg ausgepresst werden und in die Biosphäre gelangen: Es würde in unbekannten Zeiträumen an unbekannten Orten in Norddeutschland zu Kontaminationen von unbekanntem Ausmaß kommen. Dies ist nicht zu verantworten, daher ist die Asse zu räumen - auch unter schwierigen Bedingungen.
„Am 28.6. forderten wir Umweltminister Altmaier bei einer Übergabe von 25.000 Unterschriften der Kampagne "Asse II: Pumpen statt Fluten" auf, andere Notfallkonzepte vom Betreiber anzufordern, die vorsehen, die Asse so lange wie möglich trocken zu halten. Außerdem sollte er die noch bestehenden Vorbehalte seines Ministeriums gegen die Rückholung aufgeben sowie eine Zeitvorgabe machen, bis wann die Asse zu räumen sei, auf die die Rückholung zu organisieren ist", so Riekeberg abschließend.
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