Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz schließt eine Beauftragung der Firma Eckert & Ziegler zur Behandlung weiterer Asse-Laugen am Standort Braunschweig aus. Das Braunschweiger Unternehmen war von der niedersächsischen Landessammelstelle für radioaktive Abfälle beauftragt worden, einen Versuch mit 100 Litern kontaminierter Asse-Lauge durchzuführen, um eine Entsorgungsmöglichkeit aufzuzeigen.
Eckert & Ziegler hat nun vermeldet, dass diese Tests überaus erfolgreich verlaufen seien und am Standort Braunschweig die notwendige Infrastruktur, die Geräte sowie sämtliche Genehmigungen zur Beseitigung des 80.000 Liter umfassenden Laugensumpfes in der Asse vorlägen.
Richtig sei, dass die Firma Eckert & Ziegler ihren Versuch abgeschlossen und der Landessammelstelle, die von der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) betrieben wird, einen Arbeitsbericht übersandt hat. Danach lag die tatsächliche Kontamination der angelieferten Laugen mit 26.000 Becquerel pro Liter nur knapp über dem Grenzwert, ab dem für Cäsium 137 eine Umgangsgenehmigung notwendig ist. Ungewöhnliche Gefährdungen oder Gesundheitsrisiken bestanden bei der Handhabung der Lauge daher nicht. Mit dem innovativen Ionenaustauscherverfahren konnte das radioaktive Cäsium 137 restlos aus den Laugeproben ntfernt werden. Die verbleibende Lauge, das sogenannte Eluat, ist uneingeschränkt freigebbar. Seine Aktivität unterscheidet sich nicht von der von Quellwasser. Würde man die gesamten 80.000 Liter Laugensumpf mit diesem Verfahren behandeln, ließe sich das Schadstoffvolumen auf etwa vier 200-Liter-Fässer reduzieren. Diese Feststoffe könnten wie gewöhnlicher schwachaktiver Abfall gehandhabt und in ein Abklinglager verbracht werden. Die verbleibende Flüssigkeit wäre dagegen nicht mehr radioaktiv belastet und ließe sich wie normale Lauge behandeln.
Anders als von Eckert & Ziegler dargestellt, sind jedoch noch eine Reihe von technischen und logistischen Fragen zum Verfahren und zum Entsorgungskonzept zu klären. Darüber hinaus hat Eckert & Ziegler noch keine Stellung zu den entstehenden Kosten genommen. Ein Angebot zur Gesamtentsorgung des Laugesumpfes liegt dem Umweltministerium nicht vor. Die Behauptung von Eckert & Ziegler, es bedürfe nur noch einer Einigung zwischen dem Umweltministerium und dem Bundesamt für Strahlenschutz bezüglich eines Abpumpens der Lauge aus dem Sumpf, ist aus der Luft gegriffen und wird zurückgewiesen.
Wie bereits gegenüber dem Niedersächsischen Landtag und der Öffentlichkeit klargestellt wurde, schließen das Umweltministerium und die GNS eine Beauftragung der Firma Eckert & Ziegler zur Behandlung weiterer Asse-Laugen am Standort Braunschweig aus, weil die Voraussetzungen hierfür vor Ort nach Auffassung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz nicht gegeben sind.
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