Asse-Müll: Ausschuss ist gegen vier Kilometer-Mindestabstand

von Jan Borner


Der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz hat sich gegen ein Beharren auf eine Standortsuche außerhalb der Asse-Region ausgesprochen. Foto: Archiv
Der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz hat sich gegen ein Beharren auf eine Standortsuche außerhalb der Asse-Region ausgesprochen. Foto: Archiv | Foto: regionalHeute.de



Wolfenbüttel. Für die Suche eines neuen Standortes für den leicht- und mittelradioaktiven Atommüll in der Asse, hat sich der Kreistagsausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz in seiner jüngsten Sitzung gegen einen vier Kilometer Mindestabstand zur Wohnbebauung ausgesprochen.

Für die Rückholung des radioaktiven Mülls aus dem maroden Asse-Bergwerk ist es unumgänglich, dass zunächst ein geeigneter neuer Standort für den Müll ausfindig gemacht wird. Um einen solchen Standort zu finden, haben sich die Entscheidungsträger unter Einfluss der Asse-2-Begleitgruppe bereits auf einen Kriterienkatalog mit entsprechender Gewichtung der verschiedenen Kriterien als Grundlage für die Standortsuche geeinigt. Der Ausschuss lobte die Aufstellung des Kriterienkatalogs als wichtigen Erfolg der Begleitgruppe, sieht aber ein Problem, das die schnelle Standortsuche behindern könne und deshalb einer Lösung bedürfe.

"willkürliche Entfernungsangaben"


In einem Beschlussvorschlag, den der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz dem Kreistag mehrheitlich empfiehlt, heißt es: "Von einzelnen Gruppen und Personen wird gefordert, bei der Suche nach entfernteren Standorten einen konkreten Abstand zu betrachten, ohne dass es eine fachliche Begründung gibt." Es wurde des öfteren nämlich ein vier Kilometer-Abstand des Atommüll-Lagers zur Wohnbebauung verlangt. Dieser könne im Bereich der Asse allerdings nirgendwo eingehalten werden. Außerdem suggeriere, der Abstand, "dass kleinere Abstände eine besondere Gefährdung für die Bevölkerung darstellen", wie es im Beschlussvorschlag heißt. Dies erzeuge unnötig Ängste. Der Ausschuss verlangt stattdessen, dass sich die notwendigen Abstände transparent und nachvollziehbar aus Strahlenschutzberechnungen ergeben. Willkürliche Entfernungsangaben seien dagegen abzulehnen.

Zunächst Asse-nahe Standortsuche


Der Ausschuss ist außerdem der Ansicht, dass auch das Beharren auf eine Standortsuche außerhalb der Asse-Region zu einem Scheitern der Rückholung und damit zu einer dauerhaften Schädigung der Region führen könne. Deswegen sollten zunächst Zwischenlagerstandorte in Betracht gezogen werden, die unmittelbar an das Betriebsgelände der Schachtanlage Asse II angebunden werden können.


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