Landkreis. Auch ohne eigenes Auto mobil sein – unabhängig vom öffentlichen Personennahverkehr – gerade im ländlichen Raum ein Problem. Allerdings kein unlösbares. Denn Carsharing kann hier eine Alternative sein, braucht man einmal für ein paar Stunden ein "eigenes" Auto.
Die GRÜNEN im Kreistag hatten daher den Antrag gestellt, das Thema Carsharing auf den Prüfstand zu stellen. Im Umweltausschuss am Montag Abend stellten das Berliner Start-Up Carzapp und das Autohaus Piske ihre Projekte vor.
Die Berliner Gründer haben mit dem ZappKit eine Hardwarelösung entwickelt, welche modellunabhängig in alle Fahrzeuge mit Zentralverriegelung installiert werden kann und die es ermöglicht, Autos ohne Schlüsselübergabe, flexibel und spontan zu mieten und zu vermieten. Sie setzen auf Privatpersonen oder Behörden als Fahrzeugvermieter. Das Autohaus Piske stellt im Rahmen des FordCarsharings eigene Fahrzeuge zur Verfügung. Da es sich bei diesem Angebot um eine Kooperation zwischen Ford-Händlern und Flinkster – dem Carsharing der Deutschen Bahn – handelt, können sich Nutzer auf eine deutschlandweite Verfügbarkeit mit zahlreichen, festen Standorten sowie einen professionellen und schnellen Service verlassen.
Carzapps ZappKit
Nach dem Einbau des ZappKits (399 Euro Kosten) werden, wie Firmengründer Oliver Lünstedt erklärte, die Vermieter mit den potentiellen Mietern vernetzt und können ihr Auto je nach Bedarf einfach und flexibel über carzapp vermieten. Dank ZappKit müssen sich Mieter und Vermieter nicht extra zur Schlüsselübergabe treffen, da das eigene Smartphone zum Autoschlüssel wird. In Kombination mit der carzapp-App kann dann nur die Person das gewünschte Auto öffnen, deren Reservierung zuvor vom Autobesitzer bestätigt wurde. Wann, an wen und zu welchem Preis der Besitzer sein Auto verleihen möchte, bestimmt er selbst. Während der gesamten Mietzeit sind beide Parteien zudem automatisch durch eine Rundum-Versicherung geschützt. Für dem Service im Hintergrund verlangt carzapp monatlich 19 Euro.
FordCarsharing
Beim Modell des Autoherstellers fallen, wie Daniele Schneider-Arndt betonte, keine monatlichen Kosten an. Nötig sei nur eine einmalige Registrierung im Autohaus, bis zum Jahresende sei die für 9,90 Euro erhältlich, dann steige sie auf 49 Euro. Abgerechnet werde dann nur die Autonutzung – fällig werden ein Stundenpreis und eine Kilometerpauschale. "Ob Sie lange im Voraus buchen oder ganz spontan, ob Sie das Auto für eine Stunde oder eine Woche brauchen - Sie haben die freie Wahl und zahlen nur während des von Ihnen gewählten Nutzungszeitraums. So teilen Sie sich mit dem Carsharing-Programm nicht nur ein Fahrzeug mit anderen, sondern auch die Kosten für Versicherung und Unterhalt", so Schneider-Arndt. Die Buchung könne über das Internet, per App aber auch telefonisch erfolgen.
Die Ausschussmitglieder fanden beide Modelle interessant. Die Verwaltung solle nun prüfen, wie diese das Thema Mobilität im ländlichen Raum nach vorn bringen können und eine entsprechende Vorlage erstellen.
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