Burgdorf. Am vergangenen Mittwoch ging es für die 17-jährige Leonie aus Burgdorf in die USA. Sie nimmt an dem Parlamentarischen Patenschafts Programm (PPP) des Deutschen Bundestags teilt. RegionalHeute.de hat mit Leonie vor ihrem Abflug gesprochen.
Leonie hat sich im Auswahlverfahren gegen etliche Mitbewerber durchgesetzt. Dass sie nun ein knappes Jahr in Plymouth im Bundesstaat Minnesota verbringen kann, hat sie ihrem Vater zu verdanken. „Mein Vater hat von dem Programm in der Zeitung gelesen und fand die Idee, dass ich mich da bewerbe, ganz cool. Die Vorraussetzungen würde ich ja schließlich erfüllen, meinte er“, erklärt Leonie. Die Bewerber sollten gute Englischkenntnisse und Noten vorweisen, sowie politisch interessiert sein. All diese Eigenschaften erfüllte Leonie und reichte im April des vergangenen Jahres ihre Bewerbung ein. Eine lange Zeit des Wartens brach an und vor wenigen Wochen kam dann der Bescheid - die Schülerin des Kranich-Gymnasiums wurde auserwählt.
Studium im Ausland
In den nächsten elf Monate wird sie bei ihrer Gastfamilie in der Nähe von Minneapolis leben und die Wayzata High School besuchen. „Ich weiß noch gar nicht genau, in welche Klasse ich da komme. Ich hoffe aber, es wird die Abschlussklasse sein. Die Schule beginnt dort erst Anfang Septmeber. Ich habe also noch ein wenig Zeit, mich zu dort einzuleben und die Schule vorab kennenzulernen. Mein Alltag wird so aussehen, dass ich zur Schule gehe und den Rest des Tages frei habe“, erzählt Leonie. Genug Zeit also, um Land und Leute kennenzulernen. Denn das, so sagt die Schülerin, sei ihr wichtig. „Ich möchte unbedingt meine Englischkenntnisse weiter verbessern und Erfahrungen über das Leben und Arbeiten im Ausland sammeln. Ich möchte später einmal im Ausland studieren und leben. Am liebsten würde ich Medizin in Schweden studieren. Meine Freundin lebt in Schweden und ich besuche sie häufiger. Erst jetzt war ich vier Wochen dort. Ihre Mutter ist Ärztin in Schweden und das hat mich dazu gebracht, mich mit dem schwedischen System und dem Medizinstudium zu beschäftigen. Und ich habe schon Schwedisch gelernt“, verrät die Schülerin begeistert.
Politisch interessiert?
Medizin möchte Leonie also studieren. Aber was in denn mit der Politik? „Ich bin politisch sehr interessiert, habe aber leider neben der Schule gar keine Zeit, mich politisch zu engagieren. Obwohl ich das sehr gern tun würde“, sagt die 17-Jährige. Die Politik sehr wohl im Auge behaltend will sich Leonie nun auf ihr Jahr in Amerika konzentrieren und dort erst einmal jede Menge Erfahrungen sammeln.
Keine Besuche
Besuche der Familie im amerikanischen Plymouth seien nicht geplant. Auch Leonie wird das kommende Jahr nicht nach Deutschland kommen, erklärt sie. Sie möchte sich ganz auf ihre Highschool und das Leben in dem fremden Land konzentrieren. Weihnachten, Ostern und Geburtstage wird sie also nicht bei ihrer Familie in Burdgorf verbringen. Das wird sicher hart, weiß Leonie. Aber für diese, vielleicht einmalige Chance, ist sie bereit Opfer zu bringen. Und es gibt ja viele Möglichkeiten, um mit der Familie und den Freunden in ihrer Heimat in Kontakt zu bleiben.
Das Programm
Das Parlamentarische Patenschafts Programm (PPP) des Deutschen Bundestags existiert seit dem Jahr 1983 und soll einen Beitrag zur besseren Verständigung zwischen jungen Deutschen und Amerikanern leisten. Die Jugendlichen verbringen ein komplettes Schuljahr in den USA und leben dort bei Gastfamilien. Bundesweit stehen 360 Stipendien zur Verfügung. Über 23.000 junge Menschen haben bislang an dem Programm teilgenommen und so die Beziehungen beider Länder lebendig gehalten und enger geknüpft. Noch bis zum 16. September können sich Interessierte für das Schuljahr 2017/18 bewerben. Nähere Informationen dazu gibt es in den Gabriel-Wahlkreisbüros in Wolfenbüttel, Salzgitter und Goslar. Oder im Internet auf der Seite www.bundestag.de/ppp
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