aufpASSEn-Forderungen gefährden die Rückholung




Landkreis. Es besteht große Einigkeit von Berlin bis Wolfenbüttel, dass der Atommüll aus dem Bergwerk Asse II so schnell wie möglich geborgen werden muss. „Die strahlenden Abfälle sind überall besser aufgehoben als in dem maroden Bergwerk, von wo aus sie die ganze Region bedrohen“, steht auch für den Umweltdezernenten des Landkreises, Claus-Jürgen Schillmann, fest. Die Rückholung praktisch umzusetzen, sei man deshalb allen Bewohnern der Region und auch den kommenden Generationen schuldig.

Kein Verständnis hat Schillmann für Forderungen aus dem Verein aufpASSEn nach einem Mindestabstand des notwendigen Zwischenlagers für den rückgeholten Atommüll von vier Kilometern. „Eine solche Festlegung ist durch Nichts sachlich begründet und die Forderung suggeriert, dass Abstände unter vier Kilometer hohe unvertretbare Risiken für die Bevölkerung in sich bergen“, sagt Schillmann. Die Sprecherin von aufpASSEn, selber Mitglied in der Asse-2-Begleitgruppe, verlasse mit ihren Forderungen die bisherige gemeinsame Linie der Asse 2 Begleitgruppe.

Verständlicherweise habe niemand ein Interesse an einem Zwischenlager in seiner Nähe. „Wer aber an dieser Stelle mit irrationalen Forderungen unbegründete Ängste schürt und anschließend instrumentalisiert, der erweist dem Ziel der Rückholung einen Bärendienst“, steht für Schillmann fest. Denn es sollte allen Beteiligten klar sein, dass man die politische Unterstützung des Bundestages und aller Behörden für die aufwändige Rückholung nicht aufs Spiel setzen dürfe.

Selbstverständlich müsse unter Anwendung aller mit dem Bundesamt für Strahlenschutz erarbeiteten Kriterien geprüft werden, welches der sinnvollste Standort für das benötigte Zwischenlager ist. Dabei müsse jedoch klar sein, dass es in Deutschland zahlreiche Zwischenlager mit viel größeren Inventaren gebe, auch dicht an Wohnbebauung. „Deshalb hat niemand Verständnis dafür, wenn ausgerechnet aus der Bevölkerung nahe der Asse mit ihrem Hauptinteresse der Rückholung und ihrem hohen Bewusstseinsstand für die gesamte Atommüllproblematik das Sankt-Florians-Prinzip vertreten wird“, stellt Schillmann abschließend fest.