Wolfenbüttel. 15 bis 16 Jahre alt sind die zehn Mädchen, die nach einem 25-stündigen Flug über Singapur und London am 27. November in Hannover ankamen und auf Gegenbesuch am Gymnasium im Schloss waren, teilt das Gymnasium im Schloss mit.
Die Schülerinnen des Presbyterian Ladies‘ College (PLC) in Sydney, einer privaten, konfessionellen Mädchenschule, die von etwa 1.200 Schülerinnen vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werde, waren ganz allein und ohne Lehrerbegleitung nach Deutschland geflogen. Alle zehn Mädchen werden über Weihnachten bis Anfang Januar in Wolfenbüttel und dem Umland bleiben, denn alle würden sich sehr auf das deutsche Weihnachtsfest freuen. Bei mehreren Schülerinnen waren die deutsche Weihnacht und die Adventszeit ausschlaggebend, um sich bei den Auswahlgesprächen ihrer Schule für einen Austausch mit Wolfenbüttel in Deutschland anzumelden. An dem australischen College sei Deutsch kein reguläres Unterrichtsfach, so dass allein der kulturelle Aspekt entscheidend für ihre Wahl war. Eindrücke hatten die Australierinnen bereits bei den Besuchen deutscher Austauschschüler in Australien erhalten. Und die Erzählungen müssen großen Eindruck gemacht haben, "gewann" Deutschland bei der Wahl der Schülerinnen doch gegen Japan, Italien oder Brasilien.
Der Austausch sei Teil eines ganzen Konzeptes: das australische College setze zwei Jahre vor dem Abitur einen Schwerpunkt bei interkulturellem Lernen, bemühe sich um Partnerschulen in der ganzen Welt und wolle möglichst vielen ihrer Schülerinnen diese Erfahrungen vermitteln. Begonnen hatte die Partnerschaften der beiden Schulen vor zehn Jahren mit dem persönlichen Kontakt der Lehrerin Dagmar Bänsch-Jahnke vom Gymnasium im Schloss und ihrer Kollegin Jennifer Coles vom PLC. Die Anfänge waren zunächst bescheiden: anfangs besuchten sich nur zwei Schülerinnen gegenseitig, bald aber wuchs der Austausch auf eine zehnköpfige Gruppe an. Im vergangenen Sommer verbrachten Schüler des Gymnasiums im Schloss sechs Wochen in Sydney, und die PLC-Gruppe erwidere diesen Besuch nun in den australischen Sommerferien, die für uns im Winter liegen. Flogen die deutschen Jugendlichen im Sommer noch sehr gespannt auf ihre Austauschpartnerinnen, die sie nur durch digitale Kontakte kannten, um die halbe Welt, wussten die Australierinnen bei ihrem Flug schon, wer sie am Flughafen abholt. Die Wiedersehensfreude wäre groß gewesen, denn die Mädchen so unterschiedlicher kultureller Hintergründe waren offensichtlich schnell Freundinnen geworden. Die Gastfamilien haben ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das sowohl auf Erkundung der Region als auch mit Backen und Kochen auf Kennenlernen der Kultur setze. Die Partnerschaft zwischen dem PLC und dem Gymnasium im Schloss beschränke sich aber nicht nur auf den Austausch von Schülerinnen. Seit 2009 gebe es auch rege Kontakte zwischen den Bigbands beider Schulen. Zu den jeweiligen Schuljubiläen wurde die Band der Partnerschule eingeladen und spielte auf den Feierlichkeiten.
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