AWO: "Gesetz zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zeigt kaum Wirkung"




„Die Bilanz ist ernüchternd“, bewertet der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Dirk Bitterberg, das vor einem Jahr unter großem Wirbel an den Start gegangene Gesetz zur verbesserten Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und widerspricht damit der heutigen Bilanz der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. „Leider bietet dieses Gesetz keinen wichtigen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels. Unzählige Potentiale liegen nach wie vor brach“, kritisiert Bitterberg.

In Niedersachsen und zehn weiteren Bundesländern fehlten noch immer ergänzende gesetzliche Regelungen für Berufe, die in der Zuständigkeit der Länder liegen – dringend benötigte Lehrer und Erzieher hätten so keine Chance am Arbeitsmarkt. Die Gründe liegen für Bitterberg auf der Hand: „Unklare Zuständigkeiten und erhebliche Kosten für die Durchführung eines Anerkennungsverfahrens sind kaum zu überwindende Barrieren.“ Dazu mangele es an weiterführenden Qualifizierungsangeboten für diejenigen, deren Abschlüsse nur zum Teil hätten anerkannt werden können.

„Wenn es tatsächlich darum gehen soll, die verborgenen und verschütteten Fähigkeiten und Fertigkeiten von Migranten zu bergen und für die gemeinsame Zukunft zu nutzen, dann bedarf es hierfür aufeinander abgestimmter landes- und bundeseinheitlicher Standards“, stellt Bitterberg klar. Ein erster Schritt wäre eine weitgehend kostenfreie und einladende Anerkennungspraxis.


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