Wolfenbüttel. Alle Jahre wieder werden nach den Sommerferien Kinder eingeschult. Kleine ABC-Schützen machen ganz neue, bis dahin nicht gekannte Erfahrungen. Auch im Straßenverkehr. Am Donnerstag beginnt die Schule, am Samstag finden Einschulungen statt.
Die Verkehrswacht engagiert sich darum besonders für den Schutz der Erstklässler, aber auch der Zweit-, Dritt- und Viertklässler. Große auffällige Banner werden an neuralgischen Punkten über Straßen gespannt, um die Autofahrer zu mahnen: „Achten Sie auf Kinder!“ Am heutigen Dienstag wurde das erste Verkehrswacht-Banner in der Halberstädter Straße vor der Lindenhalle aufgehängt.
Die Bedeutung der Aufklärungsaktionen verdeutlichte Wolfenbütteler Verkehrswachtsvorsitzender Bernd Gutsche mit ein paar Zahlen: „Im Jahr 2011 waren zehn Kinder in Wolfenbüttel von Schulwegunfällen betroffen. 2012 waren es zwei und im laufenden Jahr waren es bereits zwei Schulkinder. Dabei sind nicht immer die Kinder Unfallverursacher.“
Mitarbeiter der Stadtwerke Wolfenbüttel kümmerten sich um die Montage. Foto:
Unterstützt wird die Aktion seit Jahren von der Öffentlichen Versicherung, der Polizei und von den Stadtwerken. Wolfenbüttels Kommissariatsleiter Polizeioberrat Roger Kerst betonte, dass der Polizei Präventionsarbeit am Herzen liege. Da viele Verkehrsunfälle vermeidbar seien, ist in seinen Augen Aufklärung ein gutes Mittel. „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Kerst. „Die Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer“, sage Dr. Ralf Saborowski, Bezirksdirektor der Öffentlichen. Mangelnde Erfahrung, verminderte Aufmerksamkeit und ein kleineres Blickfeld müssten von den Autofahrern bedacht werden. Kerstin Hecker von den Stadtwerken Wolfenbüttel gab zu bedenken, dass mehr und mehr Elektrofahrzeuge unterwegs seien, die akustisch nicht wahrgenommen würden. Hier müsse man sich besonders auf das Auge verlassen. Andreas Binner, stellvertretender Leiter des Wolfenbütteler Schulamts unterstrich, dass in den Wolfenbütteler Kitas früh mit der Verkehrserziehung begonnen werde.
Horst Bittner, Präventionsbeauftragter der Wolfenbütteler Polizei, bittet alle Verkehrsteilnehmer um Rücksichtnahme. Auch die Eltern der Schüler müssten als Vorbild agieren. „Oftmals gibt es vor Schulen Halte- oder Parkverbote. Diese Verkehrszeichen haben nicht den Zweck, den Eltern einen Parkplatz zu reservieren, während sie auf ihre Kinder warten“, sagt Bittner. Vielmehr solle sichergestellt werden, dass die Schulkinder von allen Autofahrern gut gesehen würden. Außerdem würden haltende Autos den Kindern die Sicht nehmen, wenn sie die Fahrbahn betreten oder überqueren wollen.
Verkehrswacht und Polizei werden die nächsten Tage und Wochen nutzen, Autofahrer über die neue Verkehrssituation zu informieren. So wird die Verkehrswacht zum Beispiel am kommenden Einschulungssamstag zwischen 10 und 11 Uhr Autofahrer an der Langen Straße (Höhe Lessingtheater) und Adersheimer Straße (Höhe Waldhaus) sowie von 11 bis 12 Uhr an der Ahlumer Straße mit Informationsmaterial versorgen.
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