Wolfenbüttel. Am Holzmarkt tut sich (bald) was – zumindest, wenn der Rat dem Vorschlag des Bauausschusses folgt und dem Ausbau einer Wasserfläche an der Ecke Holzmarkt/Okerstraße ebenfalls zustimmt.
Schon seit vielen Jahren werde in der Innenstadt die Darstellung des Elementes Wasser gewünscht. Bereits im Holzmarkt-Sanierungsrahmenplan wurde als stadtgestalterisches Ziel die Wiederherstellung des früheren Grachtensystems im Verlauf der Fischer-/Okerstraße formuliert. Da die Öffnung aus technischen Gründen nicht mehr möglich sei, da der verrohrte Kanal größtenteils auf privaten Flächen liege, teilweise überbaut sei und die erforderliche Wasserzufuhr aus der Oker gekappt wurde, gebe es nur im öffentlichen Bereich einige Stellen, an denen in originaler Lage das Element Wasser dargestellt werden kann.[image=136615 alignleft]
In Verlängerung der Okerstraße ist daher im Bereich dieses Okerkanals eine Fläche vorgesehen, die mit Mauern und Brückengeländern die historische Situation mit Zulauf aus dem Kanal, der in der Reichsstraße verlief, nachvollzieht. Es ist eine Wasserfläche von etwa zehn Zentimetern Höhe vorgesehen. Die restliche Freifläche könne, so der Entwurf der Verwaltung, als Biergarten von dem angrenzenden Hotel genutzt oder auch separat verpachtet werden. Der tiefer liegende Bereich mit Wasserfläche soll über Treppenstufen erreichbar sein, die mit Pollern und Ketten von der Freifläche abgegrenzt werden sollen. Die Stufen zum Wasser entspreche der früher vorhandenen Situation des Wasserholens aus dem Okerkanal. Die gemauerten Brüstungen zur Wasserfläche sollen durch Brückengeländer unterbrochen werden, die einen offeneren Blick auf die Wasserfläche ermöglichen.
Poller, Pfosten, Kette
Ulrike Krause (Grüne) war eigentlich voll es Lobes für die Vorlage der Verwaltung – nur die Lösung mit Poller, Pfosten und Kette, die sollte man nochmal überdenken. "Das wirkt so, als würde man auf ein Kriegerdenkmal zugehen", kritisierte sie. Diese Konstellation nehme die "Großzügigkeit". Auch Werner Heise (Piraten) freute sich über den Planungsentwurf ("wie ein Schneekönig"). Gabriele Lörchner (parteilos) wollte noch wissen, ob es sich bei der Wasserfläche um ein stehendes oder fließendes Gewässer handeln soll.
Bürgermeister Thomas Pink versprach, prüfen zu lassen, ob es zur "Kettenlösung" eine Alternative gebe, oder ob diese aus Haftungsgründen angebracht werden müsse. Bauamtsleiter Gerhard Wilms betonte, dass es sich bei der Wasserfläche um keinen Flusslauf handle, allerdings sorge eine Pumpe dafür, dass das Wasser umgewälzt würde.
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