Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft dazu auf, den Widerstand gegen Atomkraftwerke und Atomanlagen durch verstärkten Widerstand gegen den Uranabbau zu unterstützen und zu verstärken. Der BBU betont, dass seitens der Atomkonzerne verschwiegen wird, dass der Uranabbau, der für die Atomstromproduktion und den Atomwaffenbau erforderlich ist, alles andere als sauber ist. Und so beginnt z. B. der Betrieb der heftig umstrittenen Gronauer Urananreicherungsanlage eigentlich mit dem dreckigen Uranabbau im Niger, in Kanada, in Australien und anderswo.
Anti-Atomkraft-Initiativen haben für den 29. September die Durchführung eines internationalen Uran-Aktionstages beschlossen. In verschiedenen Ländern sollen dabei dezentrale Aktionen gegen die international verflochtene Atomindustrie stattfinden. Der 29. September ist der 55. Jahrestag der Atomkatastrophe im russischen Atomkomplex Majak.
In dem Aufruf zur Durchführung von Aktionen heißt es u. a.: „Permanent wird nach weiteren Uranabbaugebieten gesucht. Doch an vielen Orten regt sich Widerstand gegen den Uranabbau. Die Produktion in der atomaren Spirale geht nach dem Uranabbau weiter mit Urananreicherung und Brennelementefertigung. In jedem der Schritte entsteht radioaktiver Müll, von dem niemand weiß, wo er gelagert werden soll – weltweit gibt es kein sicheres Endlager. Auch die zeitweise Abschaltung aller Atomkraftwerke in Japan hat gezeigt: Wir brauchen keinen Atomstrom! Die Stromversorgung der Zukunft liegt bei Erneuerbaren Energien, gepaart mit einer effizienteren Nutzung und Einsparung von Energie. Werdet aktiv – organisiert auch etwas bei eurem nächsten Standort der Atomindustrie, vor Konzernzentralen, Parteibüros oder Atom-Banken! Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!“
Auch im Bundesgebiet wird am 29.9. gegen die Uranindustrie demonstriert, u. a. in Frankfurt, Essen, Duisburg und in Gronau. Dort sogar grenzüberschreitend mit Unterstützung einer Aktion gegen die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo. Weitere Infos zum Aktionstag, Aktionsorte und den ganzen Aufruftext findet man unter www.uranium-action-day.info.
In der Bundesrepublik Deutschland betreibt der international tätige Urenco-Konzern die einzige deutsche Urananreicherungsanlage in Gronau. Diese Anlage ist bundesweit die erste bzw. grundlegende Anlage der nuklearen Brennstoffspirale. In Gronau wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken in aller Welt vorbereitet. Und so ist auch Gronau ein Aktionsort am Samstag.
Die Aktion in Gronau, eine Menschenkette zwischen zwei Atombanken die an der Atomindustrie verdienen, beginnt um 11.30 Uhr mit Musik. Um 12.00 Uhr folgt eine Menschen- und Aktionskette mit Redebeiträgen. Ort der Handlung ist die Schulstraße in Gronau (mitten in der Stadt, Nähe Marktplatz). Parkmöglichkeiten bestehen am Rathaus und am Bahnhof.
Nach der Aktion in Gronau wird gemeinsam nach Almelo gefahren. Dort steht die niederländische Urananreicherungsanlage. Um 14.30 Uhr beginnt eine Kundgebung in der Innenstadt von Almelo (Hagenpark). Informationen zum Uranaktionstag in Almelo (NL): http://www.enschedevoorvrede.nl/actueel/47-vredeweek-2012
Weitere Informationen zu den Gefahren des Uranabbaus und der Uranverarbeitung, sowie zum Widerstand gegen die Atomindustrie, gibt es u. a. unter www.bbu-online.de, www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.uranium-network.org, www.wise-uranium.org, www.nirs.org, www.sofa-ms.de, www.ecodefense.com, www.sortirdunucleaire.org.
Hintergrund: Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.
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