Destedt. Für reichlich Unmut bei den Destedter Grünen sorgen die neuen Leitplanken entlang der B1 zwischen Destedt und Cremlingen. Kritik wird an den Baumaßnahmen der Landesbehörde für Straßenbau geübt. Denn, so sagen die Grünen, wurde bei der Erneuerung der Leitplanken nicht bedacht, dass Fußgänger und Fahrradfahrer die Straßen überqueren wollen. Jedoch wurde dafür keine Öffnungen gelassen. Aus gutem Grund, sagt die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf Nachfrage.
Viel Aufregung habe es laut der Destedter Grünen um den Anbau der Leitplanken an der B 1 gegeben. Die Maßnahme der Landesbehörde sei schlecht kommuniziert worden und bis heute für viele Einwohner nicht nachvollziehbar. Laut Behörde soll durch die Leitplanken „die Verkehrssicherheit erhöht“ werden. Leider sei an einigen Stellen aber nicht bedacht worden, dass auch Fußgänger und Radfahrer die Straße an Feldwegen überqueren wollen. Spaziergänger und Radfahrende aus Destedt konnten vor dem Leitplankenbau die B1 westlich der Destedter Ampel nach Norden Richtung Cremlinger Horn und Bestattungswald gelangen. Nun müssten sie die an der B1 installierten Leitplanken überklettern, um auf den Feldweg zu gelangen. In umgekehrter Richtung würden Radfahrende, die auf dem Radweg weiter nach Destedt wollen, durch die Leitplanken an der Weiterfahrt gehindert; der entsprechende Radwegweiser wurde entfernt. Radfahrer seien gezwungen, auf der B1 zu fahren, sagt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Ortsrat Destedt. „Die Landesstraßenbaubehörde in Wolfenbüttel lehnt eine zusätzliche Öffnung der Schutzeinrichtung in diesem Bereich ab, weil zusätzlich Bäume gefällt werden müssten. Das Foto spricht aber gegen diese Behauptung“, so Dr. Sabine Auschra von den Destedter Grünen. Die Grünen fordern die Landesbehörde auf, hier im Interesse der Fußgänger und Radfahrer tätig zu werden.
Verkehrssicherheit geht vor
Bei der Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel ist das Thema bekannt. Man habe bereits mit den Kritikern und auch der Gemeinde gesprochen und die Gründe nochmals erläutert, sagt Henning Schwägermann von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf Nachfrage von regionalHeute.de. Grund für die Erneuerungen der Leitplanken in diesem Bereich war die Verkehrssicherung. Zum Schutz vor schweren Baumunfällen, die es in diesem Bereich häufig gegeben habe, wurden die Leitplanken im letzten Herbst installiert. Zwar stünden die besagten Bäume nicht unmittelbar hinter der Leitplanke, doch gefällt werden müssten sie bei einer Öffnung dennoch, da gewisse Abstände eingehalten werden müssten, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden. Denn hier gelte die Einhaltung von Abständen von mindestens 4,50 Meter von Baum zur Fahrbahn. Eine Öffnung, die das Überqueren an dieser Stelle ermöglichen würde, würde also wieder einen Gefahrenpunkt darstellen, so Schwägermann.
Die Grünen wollen eine weitere Öffnung der Leitplanke (roter Kreis). Etwa 650 Meter weiter (blauer Kreis) befindet sich jedoch eine Öffnung zum Überqueren der Straße. Das sei ausreichend, sagt die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Foto: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Ein weiterer Grund, die Leitplanke an dieser Stelle nicht offenzulassen, sei die Tatsache, dass sich wenige hundert Meter weiter eine Überquerungsmöglichkeit zu beiden Straßenseiten befindet. Etwa 650 Meter in Richtung Cremlingen hätten sowohl Fußgänger, als auch Radfahrer die Möglichkeit die Straße zu überqueren. Nach Meinung der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sei dies ausreichend und eine weitere Öffnung nur wenige hundert Meter weiter deshalb nicht notwendig. Und noch einen Grund führt Henning Schwägermann an. Bei einer Öffnung der Schutzeinrichtung an besagter Stelle hätte zumindest ein Baum gefällt werden müssen. "Jetzt können wir aufgrund der Schutzeinrichtung sogar zwei Bäume pflanzen, um den Alleecharakter beziehungsweise eine geschlossene Baumreihe zu erhalten", so Schägermann.
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