Beigeisterte Kinder bei Ferienaktionen des Heimathauses


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Schladen. Die erste Ferienaktion des Heimathauses Alte Mühle führte die Teilnehmer nach Nauen. Dieter Bode zeigte den Kindern seine Schiffswerft und viele andere Modelle aus dem Metallbaukasten. Marius, Marie, Kai und Mayla bestaunten das Riesenrad, Karussell und die große Dampflok, an der sie die Funktionsweise lernen konnten.

Zwei Tage später ging es nach Göddeckenrode zur Erforschung der Ecker. Durch die heftigen Niederschläge der vergangenen Tage musste auf den Umflutgraben der ehemaligen Mühle ausgewichen werden. Sieben kleine Forscher aus Göddeckenrode und Schladen konnten Stichlinge, Moderlieschen und Bachforellen auf die Schuppen rücken. Besonders interessant waren die Libellenlarven der Gebänderten Prachtlibelle, der Wasserskorpion, die Rückenschwimmer und die Unmengen von Bachflohkrebsen. Als besondere Zugabe wuchsen am Gewässerrand herrlich reife Brombeeren. Der Frauenkreis der evangelischen Kirche Göddeckenrode als Gastgeber und Veranstalter hatte dazu eingeladen und für die erforderliche Nachsorge mit Bratwurst, Stockbrot und Getränken gesorgt. Nur durch gutes Zureden konnten Marius Lutze, Philipp Mertineit, Kai Schacht und Torben Seuber vom Wasserspielplatz hinter dem Dorfgemeinschaftshaus weggelockt werden, um lange nach Ende der Veranstaltung den Weg nach Hause anzutreten.

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Die Kinder beim Stockbrot backen. Foto: Privat



Eine Woche später ging es zurück in die Steinzeit. Brotbacken war angesagt. Zuerst mussten die Kinder das Korn dreschen und die Körner mühsam auf, von der Firma Ralf Deike aus Kissenbrück gestifteten, Mahlsteinen mahlen. Marie Lutze und und Lysann Benz waren die Eifrigsten. Alle anderen wechselten das Programm und gingen in der Wedde auf Froschjagd. Als das Feuer loderte, das Stockbrot mit dem frisch gemahlenen Mehl und die Würstchen warteten, waren alle wieder zusammen.

Beim nächsten Event erwartete Henning Schacht die Kinder an der Kiesbank an der Baustelle Fußgängerbrücke in der Oker. Dort warten immer besondere Schätze auf die jungen Forscher. Trotz hohem Wasserstand konnten wieder Bachneunauge, Mühlkoppe, Bachforelle, Aal, Döbel und Moderlieschen gefangen, bestimmt und vorsichtig ins Wasser zurückgesetzt werden. Ebenso ging es einer Vielzahl von seltenen Insekten. Knoppers, Ballisto und Fruchtsaft rundeten den Tag ab. Auf dem Rückweg zum Schützenplatz zeigte Henning Schacht den Jungen, wie früher aus Bärenklaustengeln Blasrohre gefertigt wurden, und die unreifen Beeren des Holunders zur Munition wurden. Leider hatte er nicht bedacht, dass er bei seiner Größe ein ideales Ziel abgibt. So endete die Exkursion in einer wilden Holunderbeerenschlacht.

Unter Anleitung von Hans-Gert Hotop bauten einige Kinder im Heimathaus am 19. August eifrig die eigenen Kreationen aus dem Metallbaukasten, auch wenn es manchen schwer fiel, sich auf die kleinen Schrauben und anderen Metallteile zu konzentrieren.

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Marius, Marie, Kai und Mayla bestaunen das Riesenrad und Karusell aus dem Metallbaukasten von Herrn Bode in Nauen. Foto: Privat



Am nächsten Tag ging es dann in die Ilse. Durch das hohe Wasser standen die jungen Forscher teilweise bis an die Knie im Wasser. Aber es hat sich gelohnt. Jeder schaffte es Bachschmerlen, Bachforellen, Stichlinge und sogar einige Döbel aus ihren Verstecken in den Kescher zu locken. Wasserskorpione, Libellenlarven, Bachflohkrebse und viele andere Insekten rundeten den Ausflug in die Welt der aquatischen Lebewesen ab. Nach einem kurzen Imbiss ging es zum Discounter um jeden ein Eis zu kaufen.

Drei Tage später wurde zum steinzeitlichen Jägerlager geladen. Leider fühlte sich ein Wolkenbruch angesprochen. Bei sintflutartigen Regenschauern zogen sich die steinzeitlichen Jäger in die Höhle zurück. Aus dem Jägerlager wurde ein Tag im Museum, bei dem viele Dinge erklärt und auch ausgiebig ausprobiert werden durfte. Piere Ebeling hat sogar den auf dem Dachboden wohnenden Drag entdeckt (dort rasselt er gern bei der Nachtwanderung mit Ketten).

Drei Tage später trafen sich die kleinen Modell-Baumeister mit Hans-Gert Hotop und Wolfgang Lohse im Heimathaus, um an ihren kunstvollen Fahrzeugen und Antrieben weiter zu bauen. Besonders eifrig war Philipp Mertineit, der sich jetzt unbedingt einen Metallbaukasten zu Weihnachten wünscht.

Am nächsten Tag wurde zusammen mit Göddeckenröder Kindern ein Steinzeit-Telefon gebaut. Schon vor 50.000 Jahren wurden Schwirrhölzer benutzt, wie ein Fund aus Südfrankreich belegt. Nach diesem Vorbild brachten 12 Jungen und Mädchen ihre dünnen Bretter in Form. An Schnüren befestigt entfaltete sich eine vielstimmige Klangfülle. Nach dem Funktionstest wurden die Hölzer nach steinzeitlichem Vorbild angemalt. Als im Anschluss alle Würstchen verputzt waren ging es zum nochmaligen „Konzert“ auf den Vorplatz und dann zum Wasserspielplatz hinter dem Dorfgemeinschaftshaus.

Traditionell beginnt die Nachtwanderung auf dem Königsweg mit Stockbrot, Bratwurst und gerösteten Marshmallows und endet mit einer Finster-Exkursion durch die geheimnisvolle Welt des Museums. Dabei lernen die Kinder, dass man auch ohne Taschenlampe im Dunkeln etwas sehen kann. Allerdings scheinen manche Dinge nicht das zu sein, was man sieht. Auf der Wanderung noch als Schreckgespenst versteckt sah die Sache für Adrian Benz und Pierre Ebeling im Heimathaus ganz anders aus. Nach einer Geschichte über dem auf dem Dachboden lebenden Drag, einem beschützenden Vampir der bei Sichtung bösartig wird, ging es im Dunkeln auf den Dachboden. Begleitet von Kettengerassel über den Köpfen wurden viele wilde Spekulationen aufgebracht. Nur Pierre Ebeling hatte den Mechanismus bei einer früheren Aktion entdeckt und glücklicherweise „dicht gehalten“. Als der spärliche Schein der abgedeckten Taschenlampe auf den vorn stehenden Deren Kreßmann traf, der im schwarzen Kapuzenshirt wie ein kleiner Mönch aussah, durchfuhr Adrian Benz ein eisiger Schreck. Mit einem lauten Aufschrei trat er gefolgt von den anderen die Flucht nach unten an. Auch auf intensives Nachfragen und Bitte auf nochmalige Suche nach dem Drag vertröstete Henning Schacht auf die nächste Nachtwanderung in den Ferien 2015.

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Fleißige Kinder beim Kerzen drehen. Foto: Privat



Im Imkerladen am Dorfgemeinschaftshaus erfuhren die Kinder viel über das Wesen und die geheime Lebensweise der Bienen. Aber nicht nur Wissen stand auf der Tagesordnung sondern auch Geschicklichkeit und Kreativität. Mit selbst gepflückten Lavendelblüten, Wachs, Pflanzenfett und Pflanzenöl wurde eine Hautcreme kreiert. Mit Wachsplatten wurde eine Bienenwachskerze gedreht. Im Anschluss wurde noch ein Bild gemalt bevor der Nachmittag mit Hot Dogs gemütlich zu Ende ging.

Auch die Schatzsuche mit dem Metallsuchgerät durfte nicht fehlen. Unter wild wachsenden Salat-, Gewürz- und Heilpflanzen am Wegesrand versteckt lagen Pappnägel mit Nummern. Wer die Pflanze anhand der Erklärung von Henning Schacht erkannte durfte mit dem Suchgerät den „Schatz“ aufspüren. Ein kleiner Abstecher nach Nino zum Eisschlecken wurde gern angenommen. Im Heimathaus lagen dann die Schätze bereit und konnten von den kleinen Schatzsuchern ausgesucht werden. Danach flackerte wieder ein Feuer in der traditionellen Feuerschale und mit Röstbrötchen und Bratwurst gingen die schönen Ferienaktionen zu Ende.

Besonders bedankt sich das Team des Heimathauses für die vielen Beteiligten bei den Ferienaktionen und über die Spenden, die damit diese und anderen Aktivitäten des Förderkreises Heimathaus Alte Mühle ermöglichen und unterstützen.


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