Wolfenbüttel. Die Feuerwehren können nicht nur retten, löschen, bergen schützen, sie können auch musizieren. Das bewiesen sie bei einem Benefizkonzert zu Gunsten der Flutopfer in der Lindenhalle.
Der Fanfarenzug Salzgitter-Gebardshagen unter der Leitung von Rainer Kreismar. Foto:
Im Juni ereilte Deutschland eine der schlimmsten Flutkatastrophen und viele Menschen verloren ihr Hab und Gut. Zu Gunsten dieser Menschen fand heute in der Lindenhalle ein Benefizkonzert unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Thomas Pink und Landrat in Vertretung, Martin Hortig, statt. Vier Musikzüge spielten einen Nachmittag lang für den guten Zweck. Der Erlös des Konzertes geht an die Hochwasser-Opfer im Jerichower Land. Auch Spenden wurden fleißig gesammelt.
Warum ausgerechnet das Jerichower Land die Spenden erhalten sollte, erklärte Kreisbrandmeister Heinrich Schwieger so: "Uns verbindet seit vielen Jahren eine Freundschaft zu den Feuerwehren im Jerichower Land. Die Menschen dort waren weitaus mehr vom Hochwasser betroffen, als wir hier in Niedersachsen. Deshalb haben wir entschieden, die Spenden den Helfern der Hilfsorganisationen zukommen zu lassen, die selber in Not geraten sind. Ich hoffe, die Musik versetzt alle in Geberlaune", so Schwieger.
Für Thomas Pink und Martin Hortig war es eine Selbstverständlichkeit, die Patenschaft für dieses Konzert zu übernehmen. "Danke, an alle Feuerwehren. Sie haben mit ihrer Hilfe einen wertvollen Dienst an der Menschheit geleistet. Das Elbe-Hochwasser hat gezeigt, dass wir in einem solidarischen Deutschland leben. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Nachmittag, mit toller Musik", so Pink und überreichte einen Spenden-Umschlag der Stadtverwaltung.
Die "Lappwald Musikanten des Fanfarenzugs Helmstedt Foto:
Martin Hortig konnte sich den Worten des Bürgermeister nur anschließen. Auch er hatte eine Spende dabei und übergab diese dem Kreisbrandmeister Schwieger. Sprachlos war Schwieger jedoch, als er von Jens Range, Samtgemeindebürgermeister Baddeckenstedt, einen dicken Umschlag überreicht bekam. Die Samtgemeinde spendete je Einwohner 1 Euro für die Flutopfer. 10.700 Euro konnten so den Spenden-Topf des heutigen Nachmittags füllen. Dem Kreisbrandmeister fehlten die Worte, angesichts der hohen Summe, die ihm gerade überreicht wurde.
In der gut besuchten Lindenhalle sorgten sodann die Fanfarenzüge der Freiwilligen Feuerwehr Salzgitter Gebhardshagen und Helmstedt, sowie des THW´s und der Fanfarenzug Plockhorst für eine ausgelassenen Stimmung. Rainer Kreismar, Leiter des Fanfarenzug Gebhardshagen, moderierte den Nachmittag und animierte zum Mitsingen.
Der Fanfarenzug Salzgitter schmetterte Lieder wie "Sweat Caroline", "Adio Amor" und dem Roland Kaiser-Klassiker "Joana..." von der Bühne und sorgte mit Samba-Klängen wie "Carneval in Rio" und "Samba-Brazil" für feurige lateinamerikanische Stimmung.
Auch die Darbietungen der anderen Musikzüge waren wohlbekannt und regte zum lauten Mitsingen an. Sogar eine Polonaise zog sich durch den Saal der Lindenhalle. Und wer sich nicht so recht traute, das ein oder andere Lied mit zu trällern, wurde von Rainer Kreismer noch einmal richtig angefeuert.
Die "Lappwald Musikanten" mit ihrem Background-Chor. Foto:
Der Fanfarenzug Helmstedt präsentierte noch eine kleine Besonderheit. Erstmalig spielte der Zug ein Lied mit einem Background-Chor. Dieser bestand zur allgemeinen Überraschung aus Feuerwehrleuten und Martin Hortig. Gemeinsam sang man das Lied " Die Fischerin vom Bodensee".
Vier Stunden dauerte das musikalische Feuerwehr-Vergnügen an, bevor die Abschiedsmelodie des Fanfarenzugs Salzitter durch den Raum klang. Mit "Amazing Grace" verabschiedeten sich die Musiker von ihrem Publikum und dankten für einen stimmungsvollen Nachmittag, der hoffentlich viel Geld für die Flutopfer einbrachte.
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