Berufsorientierung "KoPra WF": Teilnahme wächst

von Jan Borner


Schulamtsleiter Norbert Fricke gibt einen Sachstandsbericht über das Programm zur Berufsorientierung "Kompetenz und Praxis in Wolfenbüttel" (KoPra WF). Foto: Jan Borner
Schulamtsleiter Norbert Fricke gibt einen Sachstandsbericht über das Programm zur Berufsorientierung "Kompetenz und Praxis in Wolfenbüttel" (KoPra WF). Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. In der gestrigen Sitzung des städtischen Schulausschusses gab Schulamtsleiter Norbert Fricke einen Sachstandsbericht über die Annahme des flächendeckenden Programms zur Berufsorientierung "Kompetenz und Praxis in Wolfenbüttel" (KoPra WF) an den Wolfenbütteler Schulen. Seit der Einführung des Programms im Jahr 2010 ist die Teilnahme gestiegen und ein kurzes Feedback der Schulen gibt ein tendentiell positives Bild.

Aufbau des Programms


KoPra WF ist als Programm zur Berufsorientierung Teil des regionalen Übergangsmanagements von der Schule in den Beruf und wird organisatorisch und finanziell von der Allianz für die Region GmbH, dem Landkreis Wolfenbüttel, der Stadt Wolfenbüttel und der Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar getragen. Das Berufsorientierungsprogramm, das sich an Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe richtet, setzt sich aus insgesamt fünf Modulen zusammen - aus einem Benimmtraining, drei Betriebspraxistagen, zwei Berufsschulpraxistagen, dem fünftägigen Berufseignungstest BEREIT und aus Praxisfachmodulen. Die Schulen können jeweils selbst bestimmen, welche Module für sie sinnvoll sind und ob sie überhaupt am KoPra WF-Programm teilnehmen möchten.

Praxis vor Orientierung


Die Reihenfolge der verschiedenen Module ist durch das Programm allerdings vorgegeben. Hierbei gilt, dass die Berufsorientierung erst nach den Praxistagen stattfindet (Redakteurin Anke Donner von RegionalWolfenbüttel.de kommentierte), was Reinhard Zabel von der Allianz für die Region GmbH damit begründet, dass die Schüler durch ihre Praxiserfahrung erst einen Überblick über die verschiedenen Berufsfelder bekämen, was ihnen dann das nötige Hintergrundwissen für eine sinnvolle Berufsorientierung gebe. Die drei Betriebspraxistage sind nämlich so aufgebaut, dass jeder Schüler nach einem Tag den Betrieb wechselt, sodass alle zum Schluss jeweils einen Betrieb aus drei verschiedenen Bereichen kennengelernt haben - diese Bereiche sind: Gewerblich-technisch, Wirtschaft und Verwaltung, sowie Gesundheit und Soziales. Die Betriebe können sich die Schüler allerdings nicht selbst aussuchen, stattdessen ordnet die Allianz für die Region GmbH, den Schülern eines der insgesamt 60 teilnehmenden Betriebe aus der Region zu.

Teilnahme seit 2010


In Wolfenbüttel nehmen seit 2010/2011 alle städtischen Haupt- und Realschulen am KoPra WF-Programm teil, seit 2013/2014 auch die Gymnasien Große Schule und Gymnasium im Schloss, sowie seit 2014/2015 bzw. 2015/2016 beide Gesamtschulen. Nur das Theodor-Heuss-Gymnasium verzichtet nach wie vor auf die Teilnahme. Welche Schule an welchen Modulen teilnimmt, hat sich in den letzten Jahren oft von Jahr zu Jahr verändert. Auch die Gesamtkosten für das Programm waren von Jahr zu Jahr sehr verschieden. So gibt die Allianz für die Region GmbH in ihrem Bericht im Jahr 2014 Gesamtkosten von 326.990 Euro an, während das Programm im Jahr 2012 89.931 Euro und im Anfangsjahr 2010 175.900 Euro gekostet hat. Um den Einsatz der finanziellen Mittel besser überblicken zu können, haben sowohl die Stadt Wolfenbüttel, als auch der Landkreis, die an der Finanzierung beteiligt sind, um eine Übersicht gebeten, wie viel Geld in welches Modul des Programms fließt. Bislang ist das nämlich noch nicht einsehbar für die betroffenen Behörden.

Feedback der Schulen


Um ein Feedback von den beteiligten Schulen zu bekommen, hatte Norbert Fricke bei den jeweiligen Schulen im Voraus um eine kurze Bewertung gebeten. Hierbei, so berichtete er, habe es eine eher positive Tendenz gegeben, auch wenn es sich, wie er betonte, lediglich um eine kurze Momentaufnahme handelte und nicht von allen Schulen Rückmeldung kam. Prinzipiell würden die Schüler die Angebote gerne annehmen, die Praxistage und BEREIT gewinnbringend bewerten und der KoPra-Ablauf sei weitestgehend problemlos. Als negative Punkte wird ein zu hoher Verbrauch an Unterrichtszeit angeführt, eine schlechte Organisation der Betriebspraxistage, sowie ein qualitativer Unterschied bei den Teamern, die beispielsweise den fünftägigen Berufseignungstest BEREIT begleiten.


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