[image=5e1764c2785549ede64ccdc3]Die Menschen im Umkreis der Asse können am Internet selbst überprüfen, wo radioaktive Stoffe in der Umwelt registriert werden. Sollte sich die Strahlenbelastung bei einem Unfall durch künstliche Radioaktivität erhöhen, würden die Sonden das erfassen und Alarm auslösen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat jetzt eine neue Sonde südlich des Endlagers Asse im sachsen-anhaltinischen Osterwieck-Lüttgerode installiert.
Alle Sonden sind als vertrauensbildende Maßnahme auf Wunsch der Bevölkerung aufgestellt worden. Die Strahlenschutzexperten des BfS haben bislang an keiner Sonde auffällige Abweichungen vom normalen Strahlenpegel festgestellt, heißt es in einer Mitteilung.
Seit 2009, als die Bundesregierung dem BfS auch die Verantwortung für die Asse übertragen hat, sind 26 Messstellen rund um das Endlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle Asse II eingerichtet worden. Die neue Sonde in Osterwieck-Lüttgerode gehört zu einem engmaschigen Messnetz, welches das BfS bundesweit betreibt. Über die Messsonden können die Bürgerinnen und Bürger die sogenannte Gamma-Ortsdosisleistung in ihrer Umgebung abrufen. Die Gamma-Ortsdosisleistung ist ein Maß für die aktuelle Strahlung, der ein Mensch am entsprechenden Aufenthaltsort ausgesetzt ist. Sie stammt normalerweise von natürlichen radioaktiven Stoffen aus dem Boden sowie von der Höhenstrahlung aus dem Weltraum. Alle Interessierten können sich über die Strahlenwerte jederzeit informieren. Über den Link im Internet öffnet sich eine Landkarte, die alle rund 1800 BfS-Messstellen von Radioaktivität bundesweit zeigt.
Möchte man beispielsweise die Ergebnisse der neuen Sonde in Osterwieck-Lüttgerode abrufen, klickt man in der Kopfzeile der Landkarte auf das Stichwort „Messstellenliste“. Über die „Liste der Bundesländer“ und das Stichwort „Niedersachsen“ kann man z. B. den Ort Osterwieck-Lüttgerode auswählen. Es öffnet sich ein Diagramm, das seit dem 22. März die Strahlenbelastung in Osterwieck-Lüttgerode angibt. Das Diagramm zeigt die Strahlenbelastung in dem Ort (die sogenannte Ortsdosisleistung) sowie einen speziell für den Sondenstandort berechneten Schwellenwert. Wird dieser Schwellenwert überschritten, wird im BfS unmittelbar geprüft, ob Hinweise auf künstliche Radioaktivität vorliegen, auf eine technische Störung oder auf einen natürlichen Effekt wie häufig nach starken Regenschauern. Die neue Sonde wie auch die anderen Messeinrichtungen im Umkreis der Asse zeigen, dass es keine auffälligen Abweichungen vom normalen Strahlenpegel gibt.
Im Zehn-Kilometer-Radius um das Endlager gibt es Messstellen in Remlingen (Endlager Asse), Remlingen (Ort), Groß Denkte, Wittmar, Kissenbrück, Ohrum, Wolfenbüttel und Schöppenstedt. Im 25-Kilometer-Radius gibt es weitere Messstellen in Hornburg, Liebenburg, Vienenburg, Cramme, Salzgitter-Lebenstedt, Salzgitter-Beddingen, Vechelde, Groß Gleidingen, Braunschweig PTB, Braunschweig-Watenbüttel, Cremlingen (OT Schandelah), Königslutter, Ingeleben, Hötensleben und Badersleben. Drei weitere Messstellen arbeiten in Helmstedt, Sehlde sowie in Lengede-Broistedt.
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