Bischof lenkt ein - Pfarrer Eggers darf bleiben

Man wolle nun gemeinsam weiterarbeiten. Bischof Wilmer kündigt einen Besuch des Gottesdienstes in Wolfenbüttel mit anschließendem Gespräch mit den Gremien und Ministranten der Gemeinde an.

Matthias Eggers gab der Hildesheimer Zeitung ein Interview das einschlug.
Matthias Eggers gab der Hildesheimer Zeitung ein Interview das einschlug. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel/Hildesheim. Der Streit zwischen dem katholischen Pfarrer Matthias Eggers und seinem Bischof Heiner Wilmer ist beigelegt. In einem gemeinsamen deeskalierenden Gespräch am Samstag habe Bischof Wilmer seine Bitte des freiwilligen Rücktritts an Eggers zurückgenommen. Das teilt das Bistum Hildesheim in einer Presseinformation mit. Ein gemeinsames Statement der beiden veröffentlichen wir an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt.


"Wir, Pfarrer Matthias Eggers und Bischof Dr. Heiner Wilmer, haben uns heute getroffen und einen offenen und konstruktiven Dialog geführt. Unterstützt wurden wir dabei durch Frau Christiane Kreiß (Mitleitung der Pfarrgemeinde St. Petrus, Wolfenbüttel) und Herrn Stephan Garhammer (Leitung Bereich Organisation im Bischöflichen Generalvikariat). Dort wurden ehrlich und konstruktiv bestehende Differenzen angesprochen und Wege zur Deeskalation gesucht.

Uns war es ein außerordentliches Anliegen, eine gemeinsame Lösung zum Wohle der gesamten kirchlichen Gemeinschaft zu finden. Dabei nahm ich, Bischof Heiner, meine Bitte an Pfarrer Eggers zurück, freiwillig auf sein Leitungsamt als Pfarrer zu verzichten. Im Verlauf des dreistündigen Gesprächs im Bischofshaus, das von einer sachlichen und geschwisterlichen Atmosphäre geprägt war, haben wir unsere jeweiligen Positionen, Sorgen und Ziele offen ausgetauscht. Es wurde deutlich, dass wir gemeinsame Ziele verfolgen, nämlich die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt konsequent voranzutreiben und das Vertrauen der Gemeinde in Wolfenbüttel in diese Arbeit wiederherzustellen.

Aus diesem Grund wollen wir gemeinsam am 9. Juni 2024 um 11 Uhr in der Kirche St. Petrus, Wolfenbüttel, zusammen mit der Gemeinde den Sonntagsgottesdienst feiern. Im Anschluss wollen wir mit Vertretungen der dortigen Gremien und Ministrantinnen und Ministranten ins Gespräch kommen. Wir verständigten uns auf weitere Gespräche, die von Arbeitsgruppen vorbereitet werden und in einem geordneten und transparenten Prozess erfolgen. Die Gespräche werden ab dem nächsten Treffen von einer noch zu bestimmenden externen Person moderiert.

Zu diesem Prozess zählen: 1. Weiterführung des Dialogs: In den kommenden Wochen werden weitere Gespräche geführt, um die Gemeinsamkeiten zu identifizieren und die bestehenden Unterschiede zu benennen. 2. Arbeitsgruppen: Es werden Arbeitsgruppen gebildet, die aus Vertretungen der Pfarrei und des Generalvikariats bestehen und Maßnahmen erörtern, wie in einem konstruktiven Dialog die gemeinsamen Positionen gestärkt und die Arbeiten gewürdigt werden. 3. Transparente Kommunikation: Über den Fortschritt der Gespräche und die umgesetzten Maßnahmen werden wir regelmäßig informieren.

Wir sind uns der Herausforderungen bewusst und entschlossen, gemeinsam konstruktive und langfristige Lösungen für die zu Tage getretenen Differenzen zu finden. Diesen Weg gehen wir mit Zuversicht an."


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