Wolfenbüttel. Besteht die Gefahr, dass Wolfenbüttel im Zuge der Energiekrise ein Blackout ereilen könnte? Es wäre eine Horrorvorstellung: Mehrere Stunden oder auch Tage lang würde kein Strom mehr durch die Leitungen fließen und so zu massiven Ausfällen in der Infrastruktur führen. Geldautomaten und der elektronische Zahlungsverkehr stünden still, die Telekommunikation wäre unterbrochen, Ampeln blieben aus und auch Trinkwasser könnte irgendwann nicht mehr aufbereitet werden und durch die Leitungen fließen.
Im Rat der Stadt Wolfenbüttel, der am Mittwoch tagte, wollte Andreas Bäumann (AfD) von der Stadtverwaltung wissen, inwiefern es dort Pläne für einen Blackout gebe. Und er wollte wissen: "Gibt es eine Liste von Patienten mit ambulanten Beatmungsgeräten?" Gemeint sind jene Personen, die in häuslicher Pflege mit einem Beatmungsgerät oder zumindest einer Sauerstoffunterstützung versorgt werden. Ein großflächiger und lang anhaltender Stromausfall könnte hier lebensbedrohlich werden, zumal bei einem gleichzeitigen Ausfall der Telekommunikation keine Hilfe gerufen werden könnte.
Bürgermeister macht klare Ansage zu einem Blackout in Wolfenbüttel
Die Verwaltungsspitze der Stadt Wolfenbüttel hatte in der Sitzung des Rates der Stadt Wolfenbüttel darauf keine Antwort und will die Frage später im Sitzungsprotokoll beantworten. Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos) ergriff jedoch das Wort und macht deutlich: "Der Verwaltung liegen keine Hinweise vor, dass wir einen Blackout fürchten müssen."
Doch wie sieht es beim Landkreis Wolfenbüttel, der für die Stadt Wolfenbüttel zuständigen Katastrophenschutzbehörde, aus? Hat man hier eine Übersicht von Patienten mit einem häuslichen Beatmungsgerät beziehungsweise einer häuslichen Sauerstoffversorgung? Auf Anfrage von regionalHeute.de teilt man mit: "Eine Zuständigkeit des Landkreises besteht hier nicht. Eine solche Übersicht gibt es nicht, da die kommunale Ebene diese sensiblen medizinischen Daten nicht erheben darf." Einen detaillierten Notfallplan für einen möglichen Blackout im Kreisgebiet hat man ebenfalls nicht. "Bisher gibt es Planungen für bestimmte Szenarien im Zusammenhang mit Stromausfällen. Diese Planungen sollen zukünftig in einem Notfallplan zusammengeführt werden", so der Landkreis Wolfenbüttel.
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