BlickWechsel - Der letzte Teil der Veranstaltungsreihe


Der letzte Teil der BlickWechsel-Veranstaltungsreihe findet in der Stadtbibliothek statt. Foto: Anke Donner.
Der letzte Teil der BlickWechsel-Veranstaltungsreihe findet in der Stadtbibliothek statt. Foto: Anke Donner. | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Auch in Wolfenbüttel wurden die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Opfer des nationalsozialistischen Terrors, einige konnten entkommen, viele wurden deportiert. Sie starben wegen der unmenschlichen Lebensbedingungen oder wurden ermordet. Nur einige wenige kehrten nach 1945 nach Wolfenbüttel zurück, aber eine willkommene Heimkehr erlebten sie nicht. Deswegen verließen sie Wolfenbüttel erneut. An drei Abenden wird das Schicksal nach Wolfenbüttel zurückgekehrter Juden und zum Umgang mit Erinnerung in Wolfenbüttel nach 1945 an konkreten Einzelfällen aufgezeigt.

Am dritten und letzten Abend der Reihe, die von der Evangelischen Erwachsenenbildung organisiert ist, steht die Familie Esberg im Mittelpunkt. Joachim Esberg, Sohn des ehemaligen jüdischen Unternehmers Ivan Esberg aus Wolfenbüttel und ehemaliger Schüler der Grossen Schule, schrieb nach seiner Flucht 1933 nach Gent in Belgien 50 Gedichte, bevor von den Nazis inhaftiert, nach Auschwitz deportiert und umgebracht wurde. Die Gedichte sind erst im Jahr 2013 wieder an die Öffentlichkeit gelangt und in der Herzog-August-Bibliothek einsehbar. Dr. Kristlieb Adloff liest einige dieser Gedichte, Jürgen Kumlehn berichtet vom Schicksal der Familie Esberg, als deren einziges Mitglied der Vater Ivan überlebt hat und nach 1945 für einige Jahre nach Wolfenbüttel zurückkehrte.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 24. Juni 2015, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei, Bahnhof 1, 38100 Wolfenbüttel statt. Der Eintritt ist kostenfrei.


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