Blitzerklau: 90.000 Euro gehen Landkreis pro Monat durch die Lappen

von Thorsten Raedlein




Landkreis. Der geklaute Landkreisblitzer an der B6 vor der Auffahrt zur A39 (WolfenbüttelHeute.de berichtete bereits vor rund 14 Tagen) beschäftigt weiter die Polizei und die Kreisverwaltung. Jetzt hat der Landkreis eine Belohnung ausgelobt: Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, gibt es 1000 Euro.

Der genaue Tatzeitraum konnte mittlerweile etwas eingegrenzt werden und liegt nach Polizeiangaben zwischen dem 20. November, 11.50 Uhr und 21. November 6.15 Uhr. Die Täter durchtrennten den Mast der Anlage mit einem Trennschleifer. Diese Arbeiten dürften mindestens eine halbe Stunde gedauert haben. Auch sollte dabei nicht unerheblicher Lärm und entsprechender Funkenflug entstanden sein. Der Blitzerkasten samt Kamera selbst wurde von den Tätern mitgenommen und ist bisher verschwunden.

Landkreis-Pressesprecherin Kornelia Vogt schätzt den entstandenen Schaden auf rund 60.000 Euro. Die Polizei geht sogar von 130.000 Euro aus. Ob eine Versicherung die Kosten trägt, ist noch offen. Hier warte der Landkreis noch auf eine Antwort. Fest steht: Neben den Kosten für die Anlage verliert der Landkreis Monat für Monat 90.000 Euro für Geschwindigkeitsverstöße, die im Haushalt auch eingeplant sind. Man möchte daher "so schnell wie möglich" ein neues Gerät aufbauen, eventuell werde man auf ein anderes Modell setzen, wobei dieses noch in Prüfung sei.

Der Hersteller des geklauten Blitzers – die Firma Jenoptik – teilte mit, dass die Täter wohl Spezialwerkzeug verwendet haben müssen. Dort sei dies der erste bekannte Fall, in dem eine solche Anlage auf diese Weise entwendet worden sei.

Die Ermittlungen liegen in den Händen des Polizeikommissariats Salzgitter-Bad. Dort nimmt man unter der Rufnummer 05341/8250 auch Hinweise entgegen. Die Polizei prüft im Zusammenhang eine weitere Sachbeschädigung am Blitzer, die am Sonntag, 9. November, um 2 Uhr, verübt wurde. In diesem Fall wurde die Messanlage massiv beschädigt. Dabei wurde anschließend versucht, die Anlage in Brand zusetzen. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 8.000 Euro.

"Auf den Täter wartet eine bis zu fünfjährige Freiheitsstrafe", sagt Staatsanwältin Birgit Seel (Staatsanwaltschaft Braunschweig). Es handele sich zwar noch um einen einfachen Diebstahl, allerdings spiele auch die enorme Schadenshöhe bei der Strafbemessung eine Rolle.


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