Bode: “Zentralasien bietet große Chancen für niedersächsische Unternehmer”


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Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode ist von einer achttägigen Delegationsreise aus Zentralasien zurück gekehrt und zog eine positive Bilanz: “Beide Länder bieten für niedersächsische Unternehmen große Marktpotenziale. Vor allem Mittelständler können von den enormen Wachstumsraten in den einzelnen Branchen profitieren. Für Kasachstan galt es daher die vorhandenen Kontakte zu intensivieren, in Usbekistan neue aufzubauen.” Usbekistan war erstmals Ziel einer Wirtschaftsdelegation aus Niedersachsen.

Die mitgereisten Unternehmer zeigten sich sehr zufrieden mit den Geschäftsmöglichkeiten in den Ländern. Konkrete Geschäftsabschlüsse während der Delegationsreise verzeichneten zwei Unternehmen. Der Geschäftsführer der BDW Feedmill Systems GmbH Heinrich Wolking aus Vechta konnte einen Vertrag mit einem usbekischen Partner über den Aufbau einer Mischfutteranlage unterzeichnen. Für die AVEXON GmbH aus Hannover schloss der Geschäftsführer Kianosh Ranjbar ein umfassendes Handelsgeschäft mit Agrarrohstoffen ab. Darüber hinaus erreichte er mit Unterstützung des Wirtschaftsministers in Kasachstan die Zertifizierung der umfangreichen Produktpalette für Haushaltschemie und Körperpflegeprodukte aus dem Hause Avexon und Hansachemie AG, womit der Grundstein für den Eintritt in den kasachischen und russischen Markt gelegt ist.

Drei Kooperationsbörsen haben dazu beigetragen, eine Vielzahl neuer Geschäftskontakte zu knüpfen. Bei diesen Veranstaltungen in Astana, Almaty und Taschkent wurden den niedersächsischen Unternehmern gezielt Gespräche mit örtlichen Unternehmensvertretern vermittelt.

Im Gespräch mit dem Präsidenten der Nationalen Wirtschaftskammer Kasachstan Azat Peruashev wurde deutlich, dass die Kammer ihre Präsenz in Deutschland erhöhen möchte. Die Einladung von Wirtschaftsminister Bode an den Präsidenten Hannover zu besuchen, nahm dieser gerne an, um sich einen Eindruck zu verschaffen und Hannover als möglichen Dependance-Standort zu prüfen. Bode: “Mit einer Repräsentanz der kasachischen Wirtschaftskammer in Hannover könnten die Wirtschaftsbeziehungen noch enger werden. Ich freue mich sehr auf den Besuch von Kammerpräsident Peruashev.”

Bei einem Termin mit dem 1. Vizeminister des Ministeriums für Industrie und Neue Technologien Kasachstans Albert Rau standen die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der kasachischen Wirtschaft im Vordergrund. “Gemeinsam mit Vizeminister Rau haben wir die Bereiche analysiert, die mittelfristig für Unternehmen aus Kasachstan und Niedersachsen von Bedeutung sein werden. Dabei wurden die Branchen Logistik, Maschinenbau, Agrarwirtschaft, den Ausbau der Infrastruktur und die Zusammenarbeit im Rohstoffbereich als besonders zukunftsweisend identifiziert. In diesen Themenfeldern erwarte ich in Zukunft noch stärkere Verbindungen zwischen Niedersachsen und Kasachstan”, erklärte Bode. Kasachstan verfügt über riesige Rohstoffvorkommen und einer historisch gewachsenen Kompetenz beim Abbau beziehungsweise der Förderung dieser Vorkommen. Das Land steht jedoch vor der Herausforderung, die eigene Wirtschaft zu diversifizieren. Einen besonderen Fokus legt die kasachische Regierung in diesem Zusammenhang auf die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie von Innovationsprojekten. Große Infrastrukturvorhaben wie der Bau der Autobahn von Westchina nach Westeuropa bieten insbesondere Bauunternehmern und der Logistik die Möglichkeit auf dem kasachischen Mark Fuß zu fassen.

In Usbekistan konnte sich Bode in den politischen Gesprächen mit dem Außenminister und Vize-Premier der Regierung Eljor Ganiev, der Ministerin für Außenwirtschaftliche Beziehungen, Innovationen und Handel Prof. Galina Saidova und dem Wirtschaftsminister Ravshan Guljamov ein Bild über die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen im Lande machen. Die usbekische Regierung hat ihre große Bereitschaft zur Zusammenarbeit in den unterschiedlichsten Themenfeldern signalisiert. Insbesondere die Agrarwirtschaft, die Ernährungswirtschaft, die erneuerbaren Energien, der Straßenbau, der Maschinenbau und die Autoproduktion sind Felder für eine zukünftige Zusammenarbeit. Für Niedersächsische Unternehmen gibt es vielfältige Möglichkeiten in Usbekistan. Jedoch muss man sich im Klaren sein, dass es auch Hindernisse gibt, wie beispielsweise Fragen der Konvertierbarkeit der nationalen Währung in Devisen und die Rechtssicherheit. “Hier sehe ich noch Verbesserungsbedarf, damit unternehmerisches Engagement in Usbekistan erleichtert wird”, so Bode.


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