Braunschweig im „Rheinländer-Fieber“ – Die Prunk- wird zur großen Partysitzung

von André Ehlers




Braunschweig. Die Karneval-Vereinigung der Rheinländer startet ihre „Mission to Mars“ mit dem Helikopter. Es ist die letzte große Prunksitzung im Braunschweiger Karneval, bevor der Schoduvel durch die Straßen zieht.

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Premiere: Der „Kölsche Jung“ und Prinz Nils I. im Duett. Foto:



Natürlich sind alle da: Prinz, Bauer und Till. Nach gut 20 Minuten schunkelt der „Kölsche Jung“ Harry Klein den Saal in Schwung. Fast alle sind verkleidet: Panzerknacker, Teufel, Mönche, Katzen und Hexen liegen sich in den Armen. Und dann gibt es tatsächlich die erste Premiere: Prinz Nils I. greift zum Mikrofon und singt mit: „Wär das schön, ein Prinz zu sein … !?“ Das gab es sogar bei den „Rheinländern“ noch nicht. Anschließend fliegen die Beine. Die Showtanz-Gruppe von Carola Xyländer-Scharnberg tanzt den „Can Can“.

Das scheint Sitzungspräsident Rainer Grossert so zu verzaubern, dass er hin und wieder den karnevalistischen Faden verliert und gerne mal statt des Tanzmariechens Sängerin Ruth Lehmann ankündigt. Leichte Verwirrung auf der Bühne. Im Publikum merkt das so gut wie keiner. Denn bei „Du hast mich 1000 Mal belogen“, sind sich wieder alle einig.


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Ohne „Wibbeln“ kein Karneval. Foto:



Und natürlich darf sie nicht fehlen, einer der Höhepunkte der Sitzung: Die Funkengarde mit Funkenmariechen Janine Schwieger. „Funke uffjepasst“ – ruft Peter Hosse und seine „Kuschelbärchen“ wibbeln mit den Hintern. Wie immer, leichtes weibliches Kichern im Saal. Als die Kerls dann plötzlich einen standesamtlichen Strip hinlegen, wird daraus ein Kreischen und Quietschen: „Ausziehen, Ausziehen …!“ – Auch das wird geliefert. Die Funken lassen den Funken überspringen: 0190 6x2. Die Karneval-Rakete zündet.



Den ersten Stern lässt der „Norddeutsche DJ Ötzi“, Kay Christiansen aufgehen. Die Stadthalle tanzt Discofox. „Das habe ich noch nicht erlebt“, staunt Funken-Kommandant Peter Hosse. Braunschweig im Rheinländer-Fieber: Die Männer singen „Uhh“, die Frauen singen „Ahhh“ – „Hey Baby…“ und die Polonaise kommt in Fahrt.

„Der Jürgen“ startet die 18 nach Istanbul


Sie führt direkt zu einem waschechte Rheinländer. „Der Jürgen“ ist um 22:15 Uhr in der Stadthalle angekommen und wartet in der Garderobe auf seinen Auftritt. Aus Krefeld ist er direkt zum nächsten Auftritt gefahren. Er ist locker, ein echter Kölner halt. Und doch ist Jürgen schwer beeindruckt: „Das ist eine richtig große Nummer hier, so viele Leute …“.

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Auf der Bühne zeigt der Party-Experte, wer der Chef im Ring ist. Er singt und rennt durch die Menge, steigt auf die Tische und tanzt wild mit „Pocahontas“. Nach gefühlten 35 Zugaben sagt er den Satz, der beim KVR-Präsidenten, Karsten Heidrich, Gänsehaut erzeugt: „Ich kennen keine Stadt - außer Köln - wo so wahnsinnig gerockt wird und die Leute auf den Stühlen stehen, mitsingen und Karneval feiern..?!“ Im Gegensatz zu anderen Künstlern, bei denen dieses klassische Kompliment austauschbar klingt, meint „Der Jürgen“ das wirklich so. Karsten Heidrich ist glücklich: „Mit fallen jetzt 1000 Steine vom Herzen“. Anschließend lässt er Luftballons von der Decke regnen.

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